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Was wurde aus der Gründerstimmung?

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Selbständigkeit

Von der kreativen und dynamischen Aufbruchsstimmung, der motivierten Gründerstimmung ist nicht mehr viel übrig. Derzeit ist der Arbeitsmarkt robust wie lange nicht und sichere Jobs sind attraktiver als die Alternative Selbständigkeit. In einer kürzlich veröffentlichten Studie wird deutlich, dass vor allem Alleinkämpfer mit schlechten Einkommen und unsicherer Auftragslage aufgeben.

Ende eines Trends

Für viele ist die Selbständigkeit eine attraktive Alternative. Der eigene Chef sein, unabhängig und frei sein, die freie Gestaltung und Einteilung der Arbeit und der Arbeitszeit. Im Jahr 2011 waren rund 4 Millionen Arbeitnehmer selbständig tätig, der Höchststand damals. Doch der damalige Trend ist nun gebrochen und zeigt neue Entwicklungen auf. Seit 2012 sinkt die Zahl der Selbständigen und Ein-Mann-Unternehme wieder. Mitte des Jahres lag sie zwei Prozent unter dem Vorjahreswert.

Solo-Selbständige haben das Nachsehen

Der Trend erklärt sich vor allem auf Solo-Freiberufler, die keine weiteren Mitarbeiter haben. Die Zahl sank um gut 120.000 auf heute zwei Millionen Selbständige. Ein Aspekt dabei ist auch, dass die Förderung der Arbeitsagenturen stark zurück gehen. In den 1990er Jahren war ein regelrechter Gründer-Boom zu verzeichnen, besonders nach der Wiedervereinigung in den östlichen Bundesländern. Ab 2003 war das Förderprogramm der „Ich-AG“ für weiteren Schwung.

Der insgesamt positive Arbeitsmarkt

Inzwischen wurden die Fördermittel gekürzt, die Zahl der Beschäftigten in vielen Branchen steigt an. Dafür sorgt zum einen die gute Konjunktur, zum anderen schätzen vor allem jüngere Arbeitnehmer die Sicherheit und den festen Job. Damit sprechen Experten von einer Anpassung an die positivere Situation auf dem Arbeitsmarkt, was zunächst positiv zu bewerten ist.

Niedrige Einkommen

Die Kehrseite ist, dass viele Selbständige, die allein arbeiten, mit einem Bruttostundenlohn unter 8,50 Euro auskommen müssen. Der Anteil liegt bei etwa einem Viertel der Betroffenen. Andererseits verdient eine große Zahl der beruflichen Solisten 25 Euro pro Stunde und mehr. Das Ergebnis ist, dass die sehr schlecht verdienenden Selbständigen ihre Tätigkeit bald aufgeben, insgesamt kommen auch weniger Neugründungen dazu. Insgesamt liegt das Verdienstniveau vergleichbar niedriger und bewegt auf dem Niveau vor der Finanzkrise. Die Entwicklung ist branchenunabhängig. Die Zahl der Selbständigen nimmt insgesamt in allen Altersgruppen langsam ab.

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