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Viele deutsche Rentner haben weiterhin einen Job

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Arbeitnehmer träumen oft schon jahrelang vor ihrer Rente und von einem geruhsamen Leben ohne Stress und Arbeit. Doch in der Realität zeigt sich, dass viele Senioren auch im Ruhestand weiterhin arbeiten. Die Motive dafür sind vielfältig.

Der wesentliche Grund auch nach der Rente weiterhin zu arbeiten ist die finanzielle Situation. Diese zwingt Senioren einen Nebenjob anzunehmen, um sich ihr monatliches Einkommen etwas aufzubessern. Akademiker hingegen arbeiten weiter, weil sie Spaß an ihrer Tätigkeit haben. Eine neue Studie zeigt nun die Gründe im Detail auf.

15 % aller Senioren sind betroffen

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit (BA) hat sich dem Thema angenommen und jetzt die Ergebnisse seiner Forschung präsentiert. Das Ergebnis ist eindeutig: Viele deutsche Rentner haben weiterhin einen Job.

Dies betrifft laut den Daten der Untersuchung immerhin 15 Prozent aller Senioren im Alter zwischen 65 bis 69 Jahren. In den folgenden Altersgruppen nimmt dieser Prozentsatz ab. Im Alter zwischen 70 und 74 Jahren sind es allerdings immer noch 13 Prozent, ab einem Alter von 75 Jahren sinkt der Anteil auf nur noch 2 Prozent.

Akademiker gehen gerne arbeiten

Die Studie, die in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Zentrum für Altersfragen durchgeführt wurde, zeigt die Gründe für die Entwicklung auf. Auffällig ist, dass vor allem Akademiker auch im Alter gerne weiterhin einer beruflichen Beschäftigung nachgehen. Mehr als ein Drittel (38 %) jener Senioren, die im Ruhestand einer Erwerbsarbeit nachgehen, haben einen akademischen Abschluss. Damit ist ihr Anteil höher als jener der gesamten Arbeitnehmer in Deutschland. Dort verfügen lediglich 28 % über einen entsprechenden Abschluss.

Doch dabei handelt es sich nur um einen Ausschnitt des Gesamtbildes. Dieses wird wie erwartet von der Höhe der Rente bestimmt. Reicht diese nicht aus, dann suchen sich deutsche Rentner einen Nebenjob. Wenn sich das Haushalseinkommen im Ruhestand im unteren Einkommensdrittel befindet, arbeiten überdurchschnittlich viele Menschen in Deutschland auch im Ruhestand.

Hauptmotiv ist der Spaß an der Arbeit

Damit ist klar, dass sich die Motive, weiterhin am Erwerbsleben teilzuhaben, deutlich unterscheiden, betonten die Studienautoren. Doch dabei legen die Rentner offenbar Wert auf entsprechende Motivation. Wie anders wäre es zu erklären, dass lediglich 43 % der Befragten finanzielle Gründe als Motiv angaben?

Die Hauptmotive sind ganz woanders zu suchen. 97 % der Studienteilnehmer betonten den Spaß an der Arbeit. 92 % waren auf der Suche nach einer sinnvollen Tätigkeit und 91 % schätzen ganz besonders die sozialen Kontakte bei der Arbeit. Die finanzielle Situation wurde allerdings immer häufiger genannt, je geringer die Rente war.

Die Gesundheit verhindert den Wiedereinstieg

Ein weiterer Schwerpunkt der Studie widmete sich der Möglichkeit eines neuerlichen Arbeitsbeginns in der Rente. Doch dieser scheint bei einer überwiegenden Mehrheit der Befragten ausgeschlossen zu sein. Sie gaben mit 80 % an, in ihre Leben schon genug gearbeitet zu haben. Nur 4 % konnten sich vorstellen, wieder voll ins Erwerbsleben einzusteigen.

Doch auch in diesem Bereich zeigten sich gravierende Unterschiede je nach Haushaltseinkommen. Im unteren Einkommensbereich konnte sich immerhin jeder Zweite vorstellen, an einen vollwertigen Arbeitsplatz zurückzukehren. Hauptmotiv für den Verbleib in der Rente war mit 66 % die Gesundheit.

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