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Viele Arbeitnehmer fühlen sich gelangweilt und unterfordert

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Deutschlands Wirtschaft befindet sich derzeit in vielen Bereichen händeringend auf der Suche nach Fachkräften. Doch die Arbeitsbedingungen verlassen viele Beschäftigten dazu, sich auf die Suche nach einem neuen Job zu machen. Dies bekräftigt nun auch eine neue Studie.

Die Krisen der letzten Jahre haben den Arbeitsmarkt in Deutschland umgekrempelt. Selten zuvor bot er so viele offene Stellen wie derzeit. Das hat auch Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit. Diese ist zuletzt weiter gesunden, das beweist die aktuelle Arbeitszufriedenheitsstudie des Personaldienstleister Avantgarde Experts gemeinsam mit YouGov.

Keine Völkerwanderung im Arbeitsmarkt

Daran haben 1.000 bevölkerungsrepräsentativ ausgewählte erwerbstätige und nicht-selbstständig arbeitende Personen teilgenommen. Darin zeigen sich klare und überraschende Tendenzen, viele Arbeitnehmer fühlen sich gelangweilt und unterfordert. Das sollte eigentlich eine „Völkerwanderung“ im Arbeitsmarkt auslösen, doch diese wird von einem weiteren wichtigen Motiv der Arbeitnehmer gestoppt.

Je stärker die Krisen zunehmen, desto wichtiger wird das Beschäftigen die Sicherheit ihres Arbeitsplatzes. In Krisenzeiten kommt es also zu einer neuen Prioritätensetzung der Angestellten. 59 Prozent der Befragten gaben an, dass es ihnen wichtig bis sehr wichtig ist, dass sieh ihre Arbeit auf längere Sicht ausüben können und ihr Job grundsätzlich sicher ist.

Viele sind falsch eingesetzt

Trotzdem zieht jeder Fünfte in Deutschland einen Jobwechsel grundsätzlich in Betracht. Das beweist, dass viele Beschäftigte falsch eingesetzt werden. Sicherheit kann nicht ewig als Ausrede für einen Job dienen, auf dem die falschen Personen sitzen. Wenn Unternehmen ihre Fachkräfte halten wollen, dann müssen sie dafür sorgen, dass die Arbeitszufriedenheit wieder ansteigt.

Nur so ist sichergestellt, dass Arbeitnehmer wieder eine berufliche Perspektive bekommen. Kümmert sich ein Unternehmen nicht darum, dann besteht die Gefahr, dass die Unzufriedenheit weiter ansteigt und sich noch mehr Beschäftigte gelangweilt und unterfordert fühlen. Dieser Trend kann sich in Folge nur negativ auf die Wirtschaft auswirken.

Bis zu 41 Prozent betroffen

Wie groß hier der Handlungsbedarf ist, zeigen die Ergebnisse der Arbeitszufriedenheitsstudie. Jeder vierte Beschäftigte findet, dass sein Arbeitgeber sein Potenzial nicht voll ausschöpft. Die Mitarbeiter finden, dass sie wertvoller für ihren Arbeitgeber sein könnten und fühlen sich unterfordert. Insgesamt konnten 41 Prozent der Befragten diesen Aussagen zustimmen. Noch vor fünf Jahren betrug dieser Anteil lediglich 17 Prozent.

Er ist also in den letzten Jahren dramatisch angestiegen. Diese Entwicklung betrifft vor allem junge Arbeitnehmer, betonten die Studienautoren. Das ist insofern problematisch, als diese Beschäftigten noch einen Großteil ihres Arbeitslebens vor sich haben. Sie sollten aus Sicht der Unternehmen gefördert und an die Firma gebunden werden.

Bis zu 68 Prozent sind zufrieden

Doch das wird sich schwierig gestalten, angesichts dieser Aussagen, die viele der Beschäftigten über ihren Arbeitgeber treffen. Ein Mitverursacher dieses Trends ist auch die Pandemie. Sie hat den Fokus verstärkt auf die Arbeitswelt gerichtet und manche Beschäftigten angesichts von Homeoffice umdenken lassen.

Diese Zerrissenheit zwischen mehr Herausforderungen und der Suche nach Sicherheit spiegelt sich auch in den weiteren Ergebnissen der Studie wider. Während bis zu 41 Prozent der Befragten Handlungsbedarf sehen, zeigen sich bis zu 68 Prozent jedoch auch erstaunlich zufrieden. Sie sind eher bis vollkommen mit den Arbeitsbedingungen zufrieden. Das ist angesichts der Vielzahl an Krisen und einem weiter unsicheren Umfeld mehr als erstaunlich, zeigten sich die Studienautoren bei der Präsentation überrascht.

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