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Vernichtet die Digitalisierung zahlreiche Jobs?

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Eine neue Jobstudie zeigt, dass Deutschlands Arbeitnehmer große Sorge um ihren Arbeitsplatz haben. Sie befürchten, dass die Digitalisierung zu großen Umwälzungen am Arbeitsmarkt führen könnte und sie ihren Job verlieren. Jeder Achte sieht sich mittlerweile selbst von dieser Entwicklung gefährdet.

Schon seit jeher haben die Menschen Angst davor, dass sie die Technologie überflüssig macht. Eine neue Umfrage des Beratungsunternehmens EY hat ergeben, dass sie weiter fürchten, dass ihr Arbeitsplatz aufgrund der Digitalisierung unter die Räder kommen könnte. Das ist immerhin jeder Achte, oder zwölf Prozent der insgesamt 1.552 Befragten. Doch ganze 88 Prozent sehen die bisherige Entwicklung gelassen.

Nicht alle Branchen sind gleichermaßen betroffen

EY befragt in regelmäßigen Abständen die deutschen Arbeitnehmer und kann daher entsprechende Entwicklungen ablesen. Interessant ist, dass der Anteil der verunsicherten Mitarbeiter vor der Corona-Pandemie etwas höher war, als jetzt. Damals gaben sogar 13 Prozent an, in Sorge zu sein. Vier Jahre zuvor waren es noch sieben Prozent gewesen.

Geht man bei den Ergebnissen der Befragung ins Detail, dann zeigt sich, dass nicht alle Branchen gleichermaßen von den Verlustängsten betroffen sind. Besonders schlimm hat es die Banken-, Immobilien und Versicherungsbranche erwischt. Dort fürchten bereits 20 Prozent der Arbeitnehmer zukünftig von der Technologie überflüssig gemacht zu werden. Doch auch in der Automobilindustrie gaben immerhin 19 Prozent an, sich über das Thema Gedanken zu machen. Der Anlagenbau hinkt mit 17 Prozent nicht weit hinterher. Am Ende der Skala lag der Gesundheitsbereich mit acht Prozent.

Ein Teil der Arbeit wurde von Technologie übernommen

Die Ängste kommen offenbar nicht von ungefähr. Immerhin jeder Dritte der Befragten gab an, dass in der Vergangenheit zumindest ein Teil seiner Arbeit durch Technologien übernommen wurde. Fünf Prozent sprachen sogar davon, dass ein erheblicher Umfang ihres Jobs nun automatisiert erledigt wird. Dies betraf ebenfalls die Banken-, Immobilien, und Versicherungsbranche. Da verwundert es nicht, dass gerade hier die Angst weiter an Boden zu verlieren, am Größten ist.

Umwälzungen lösen Arbeitsplatzängste aus

Jede große technische Umwälzung hat in der Geschichte Arbeitsplatzängste ausgelöst. Doch auch die bisherigen Fortschritte in der Digitalisierung haben nicht dazu geführt, dass Jobs in Massen vernichtet wurden. Ganz im Gegenteil, in diesem Bereich sind unzählige neue Arbeitsplätze entstanden, die vor 20 Jahren noch gar nicht vorstellbar waren.

Diese Entwicklung lässt sich am besten in der Hitliste der größten und wichtigsten Unternehmen der Welt ablesen. Lediglich Microsoft gilt hier als „Dauerbrenner“, alle anderen großen Tech-Giganten haben ihren Aufstieg in den letzten 20 Jahren erlebt. Das ist ein guter Hinweis auf mögliche Entwicklungen in der Zukunft.

Aufklärungsarbeit ist erforderlich

Die Ergebnisse der Befragung weisen gleichzeitig auch jenen Weg, den Unternehmen und Politik nun beschreiten müssen. Schließlich sollte die Digitalisierung eigentlich die Mitarbeiter entlasten und die Arbeit erleichtern. Doch dieser Effekt kommt nicht bei den Arbeitnehmern an, wenn sie gleichzeitig um ihre berufliche Zukunft bangen. Sie fragen sich auch weiterhin, vernichtet die Digitalisierung zahlreiche Jobs?

Schließlich gab ein Viertel der Befragten an, dass die Digitalisierung eher einen gegenteiligen Effekt zeige. Sie sehen ihre Arbeitsbelastung weiter steigen, nur sieben Prozent betrachten sich als Profiteur. Zwar wird die Kommunikation insgesamt einfacher, doch die Arbeitsprozesse werden komplexer. Damit die Akzeptanz der Digitalisierung in der Belegschaft ansteigt, ist daher noch viel Aufklärungsarbeit erforderlich.

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