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Mitarbeiter haben immer weniger Lust zu arbeiten

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Die Herausforderungen der letzten Jahre haben ihre Spuren bei den Deutschen hinterlassen. Laut einer neuen Umfrage würde die Hälfte der Beschäftigten ihren Job aufgeben, wenn sie es sich finanziell leisten könnten.

Dies gilt vor allem für junge Mitarbeiter. Bei ihnen nimmt die Bindung an den Job und den Arbeitgeber immer stärker ab. Gleichzeitig wird der Wunsch nach mehr Freizeit und weniger Arbeit immer stärker. Mit 48 Prozent würden fast die Hälfte aller Arbeitnehmer in Deutschland in eine Teilzeitbeschäftigung wechseln, wenn der Arbeitgeber dies erlauben würde.

Corona zeigt massive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit

Sogar 56 Prozent der Befragten gaben an, dass sie ihre Arbeit aufgeben würde, wenn sie nicht auf ihr Gehalt angewiesen wären. Die Zahlen stammen aus einer Umfrage des Instituts YouGov in Zusammenarbeit mit der Versicherung HDI in Hannover. Dazu wurden im Sommer dieses Jahres 3.891 Beschäftigte ab einem Alter von 15 Jahren befragt.

Die Ergebnisse zeigen, dass die Pandemie massive Auswirkungen auf die Arbeitszufriedenheit der Deutschen hatte. Vor Beginn von Corona gaben nämlich nur 41 Prozent der Studienteilnehmer an, dass sie ihre Arbeit, bei ausreichender finanzieller Absicherung, aufgeben würden. Drei Viertel hätten damals zwar die Einführung einer Vier-Tage-Woche in ihrer Firma begrüßt, hätten diese jedoch nur bei vollem Lohnausgleich in Anspruch genommen.

Die Bindung an die Arbeit lässt nach

Doch die Pandemie hat vieles verändert. Der Fokus auf ein zufriedenes Leben hat sich verstärkt, darunter leiden die Unternehmen. Nicht umsonst stöhnen viele Betriebe unter einem Fachkräftemangel, manche Branchen verzeichnen sogar einen massiven Abgang bestehender Mitarbeiter.

Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass die Bindung an die Arbeit grundsätzlich nachlässt. Dieser Trend ist vor allem bei jungen Arbeitnehmern zu erkennen. Mittlerweile können sich nur noch 58 Prozent der Befragten ein Leben ohne Beruf nicht vorstellen. Vor zwei Jahren waren es noch fast 70 Prozent gewesen.

Mitarbeiter möchten mehr Freiraum im Beruf

Die Demoskopen sehen den raschen Wandel der Arbeitswelt als Grund für diese Entwicklung. Die Anforderungen der Arbeitgeber steigen ebenso, wie sich die Erwartungen der Mitarbeiter verändern. Vor allem junge Mitarbeiter streben vehement nach mehr Freiraum im Beruf. Doch diese Erwartungen stehen oft in krassem Gegensatz zu den Anforderungen des Arbeitsmarktes.

Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung meldet aktuell rund 1,9 Millionen offene Stellen in Deutschland, doch Mitarbeiter haben immer weniger Lust zu arbeiten. Das verspüren derzeit vor allem die Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen, sowie das Handwerk und die IT-Branche. Dort sind besonders viele Stellen offen.

Vier-Tage-Woche mit weniger Geld

Wenn es nach den Mitarbeitern geht, würden sie am liebsten nur noch vier Tage die Woche arbeiten, selbst wenn es dafür weniger Geld gibt. Das ist eines der Kernaussagen der Umfrage von YouGov und der HDI. In der Industrie ist dies besonders spürbar. Dort würden 86 Prozent die Vier-Tage-Woche begrüßen, ein Viertel würde Lohneinbußen akzeptieren.

Damit wird deutlich, dass Corona massive Spuren in der Arbeitswelt hinterlassen hat. Der Wunsch nach weniger Arbeit ist in allen Branchen erkennbar. Deutschlands Unternehmen sind jetzt gefordert, verstärkt auf die Wünsche ihrer Beschäftigten einzugehen, um die Besetzung ihrer offenen Stellen zu gewährleisten.

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