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Kirche fordert Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit

von

Pastor

Es sind Forderungen, die durchaus verständlich sind und den meisten Menschen durchaus entgegen kommen. Die Probleme, die unter anderem von der digitalen Arbeitswelt stammen, stehen im Mittelpunkt der Northeimer Maikundgebung. Der Hauptredner, Pastor Stephan Eimterbäumer, hat deutliche Worte gefunden, die bei den Zuhörern gut angekommen sind.

Klare Grenzen werden gefordert

Mit einer deutlichen Aussage konnte der Pastor vielen Personen direkt aus der Seele sprechen. „Wir brauchen eine Kultur, die der Arbeit Grenzen setzt,“ fordert er. Vor rund 250 Zuhörern war er bei der Kundgebung des Deutschen Gewerkschafts-Bundes am tag der Arbeit auf dem Northeimer Mühlenanger. Er ist zuständig für den kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt in der hannoverschen Landeskirche und hielt somit die Hauptrede des Tages. Arbeit gehört zum Menschen, konnte er bestätigen. Allerdings ist es nicht die Arbeit, die das Leben ausmacht und die es einnimmt. Es wird von ihm eine klare Grenze gefordert, die für ihn sehr wichtig ist. Unter anderem ist die Unsicherheit in Bezug auf die Digitalisierung der eigentliche Grund. Die erleichtert unter anderem Arbeitspakete an Personen auszulagern, die freie Mitarbeit und ebenso die Arbeit als Clickworker.

Tagelöhner wie Jesus

Allerdings bewegen sich diese Tagelöhner wie Jesus zu seiner Zeit unsicher von Tag zu Tag. „Kann man hier zu neuen Formen der gewerkschaftlichen Solidarität über das Internet finden? Gibt es gesetzliche Möglichkeiten, das Anwachsen dieser Art von Cloudwork zu stoppen, oder wenigsten ihre Absicherung zu verbessern?“ äußerte er. Außerdem ist die Automatisierungswelle für den Pastor ein großes Problem. Fachkräfte mit einer sehr guten Ausbildung gibt es auf jeden Fall.  „Doch was ist mit den mittleren Qualifikationen? Manche sagen, die nächste Welle werde gerade diese Jobs treffen - in Fabriken und auch Büros,“ gab er bekannt. Die sechs Millionen An- und Ungelernten müssen ebenso beachtet werden. „Auch für sie muss Arbeit in Deutschland bleiben! Auch einfache Arbeit verdient Respekt! Das christliche Menschenbild sagt: Jeder Mensch ist mehr als Zertifikate!“ Eine Beratungsstelle ist einfach nicht vorhanden und die Regelsätze von ALG II müssen unbedingt nach seiner Sicht angehoben werden. 

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