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Kein Roboterschock in Deutschlands Industrie

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Die Ängste vor der Digitalisierung und der Robotisierung waren bisher offenbar unbegründet. Laut den Experten haben beide Entwicklungen in Deutschland keine Jobs vernichtet, ganz im Gegenteil. Die Marktführer sind hierzulande sogar noch besser geworden.

Viele Arbeitnehmer und Gewerkschaften hatten in den letzten Jahren einen sogenannten Roboterschock befürchtet. Doch auf einer Konferenz des der übernationalen Vereinigung für Kommunikationsforschung, kurz Münchner Kreis, zeigte sich, dass die Zukunftsängste zumindest in Deutschland vorerst unberechtigt waren.

Jobs gingen nicht verloren

Hierzulande ist der Grad der Automatisierung durch Maschinen höher als in den USA und gleichauf mit Japan und Südkorea. Das hat dazu geführt, dass die führenden deutschen Industrieunternehmen zwar verstärkt Jobs in den Unternehmen ersetzt haben, diese Jobs jedoch nicht verloren gegangen sind. Die Arbeiter wurden in anderen Bereichen eingesetzt. Während in den USA ein Roboter im Schnitt sechs Arbeiter ersetzt hat, konnte man diese Entwicklung in Deutschland bisher nicht beobachten.

Verstärkter Gehaltsdruck bei weniger gut Ausgebildeten

Ganz im Gegenteil, denn in den letzten 20 Jahren sind zwar 280.000 Jobs in den Fabriken verschwunden, doch die Mitarbeiter konnten bis zum Rentenalter gehalten werden. Die Arbeitsplatzsicherheit ist sogar angestiegen. Während die Produktivität insgesamt weiter angewachsen ist, trifft dies jedoch auf die durchschnittlich bezahlten Löhne nicht zu. Die Einkommensschere klafft immer weiter auf. Wer gut ausgebildet ist oder über einen Hochschulabschluss verfügt, profitiert, die weniger gut ausgebildeten Mitarbeiter spüren einen verstärkten Gehaltsdruck.

Die deutsche Industrie zählt nach wie vor in vielen Bereichen zu den Marktführern. Der Trend hin zur Digitalisierung und zum Einsatz von Robotern hat dies weiter verfestigt. Nur jene Unternehmen, die auf Technologie verzichten, kommen unter Druck. Gleichzeitig ist Deutschland aber auch mit einer alternden Bevölkerung konfrontiert, das nimmt Druck aus der Situation auf dem Arbeitsmarkt. Daher können Unternehmen ihre Mitarbeiter halten und fortbilden. Daher gilt bisher: Kein Roboterschock in Deutschlands Industrie.

Künstliche Intelligenz kommt

Doch die nächste Herausforderung steht schon vor der Tür. Diese hört auf den Namen „Künstliche Intelligenz“. Sie könnte die technologische Arbeitslosigkeit auch in Deutschland antreiben. Noch gibt es dazu keine aussagekräftigen Daten, doch eine große Mehrheit der Industrieunternehmen im Land möchten diese Digitalisierungstechnik einsetzen.

Die Folgen könnten größer sein als noch bei der Robotisierung. Doch gleichzeitig treibt dieser Trend auch den Bedarf an IT-Experten an. Schließlich erfordert die Steuerung dieser Technik viele neue Aufgaben. Diese müssen transparent und überprüfbar gemacht werden. Experten sehen die Konzentration von Wissen und Produkten bei wenigen Konzernen wie Microsoft und Google als problematisch.

Schließlich verfügen diese Konzerne über zahlreiche Patente, die auch im Produktionsprozess zum Einsatz kommen. Auf die deutsche Industrie kommt ein Transformationsprozess zu. Dieser lässt sich jedoch nur dann erfolgreich gestalten, wenn es gelingt, die Mitarbeiter durch den Einsatz moderner Technologien auszubilden und einzubinden.

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