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Frühe Schulstunden in der Kritik

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Der Chronobiologie Till Roenneberg, der zugleich Professor am Institut für Medizinische Psychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München ist, hat nun gefordert, dass der Unterrichtsbeginn flexibel zu gestalten sei. Es ist eine biologische Diskriminierung nach Angaben des Professors, dass die Schule so früh beginne. Bildungschancen werden hierdurch verwehrt.

Kinder zu spät ins Bett?

Gehen Kinder wirklich in Deutschland zu spät ins Bett? „Nein. Die innere Uhr macht hier etwas ganz Gemeines, was besonders Jugendliche betrifft, die man früh ins Bett schickt. Sie gibt dem Menschen ein Schlaffenster vor und sorgt dafür, dass man zwei bis drei Stunden, bevor dieses Fenster aufgeht, nicht gut einschlafen kann – auch wenn man sehr müde ist. Die innere Uhr fährt dann nochmal die gesamte Physiologie hoch, deshalb haben wir abends auch eine leicht erhöhte Körpertemperatur,“ antwortet der Professor zu dieser Thematik. „Für Kinder ist der Schulbeginn um 8 Uhr also noch nicht so schlimm. Kritisch wird es ab etwa 14 Jahren. 19-jährige müssen teils während ihrer inneren Mitternacht am Unterricht teilnehmen. Wenn sie ausschlafen dürften, wären sie deutlich zugänglicher und aufnahmefähiger.“ 

Unterricht erst um 10 Uhr

Aus biologischer Sicht ist es sinnvoll, wenn der Unterricht erst um 10 Uhr beginnen würde. Besonders in der Mittel- und Oberstufe könnten die Jugendlichen von den neuen Unterrichtszeiten profitieren. Roenneberg kann hierzu klare Linien ziehen: „Bevor das aber durchgesetzt wird, sollten Schulen und Lehrer dafür sorgen, dass alles, was draußen gemacht werden kann, auch draußen gemacht wird. Denn unsere Großeltern haben zwar gesagt, dass frische Luft müde macht. Aber heute weiß man: Draußen bekommt der Körper auch eine Menge Licht und kann dadurch im Endeffekt früher müde werden.“ Es bleibt abzuwarten, ob diese Vorgaben wirklich umgesetzt werden kann.

 

 

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