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Fachkräftemangel: Real oder erfunden?

von

Fachkraft

Studien wie die der Boston Consulting Group prognostizieren für das Jahr 2030 einen Arbeitskräftemangel im Umfang zwischen 4,5 und 6,1 Millionen Personen. Die dadurch verlorene Wirtschaftsleistung wird demnach auf 410 bis zu 550 Milliarden Euro geschätzt. Die Politik sieht insbesondere in einer zunehmenden Einwanderung und der Rekrutierung älterer Beschäftigter den Königsweg. Insbesondere der Einwanderung dürfte tatsächlich eine sehr große Bedeutung für die Zukunft zukommen und sie ist der einzige tatsächliche Schlüssel zur Beseitigung eines Arbeitskräftemangels.

 

 

Outsourcing: Königsweg oder Sackgasse?

Einige Studien gehen zudem dazu über, das so genannte Outsourcing, also die Ausgliederung von Arbeitskräften zu fördern. Der Denkfehler dieser angedachten Strategie ist allerdings der, dass der demographische Wandel auch die verfügbaren Arbeitskräfte für das Outsourcing betrifft. Ein Vorschlag aus der Wirtschaft, nämlich dem Gründer von Mylittlejob, Marlon Litz-Rosenzweig, ist zudem der, Studenten für derartige “Outsourcing-Tätigkeiten“ zu gewinnen. Einerseits handelt es sich dabei um billige Arbeitskräfte, andererseits sind diese durchaus hoch qualifiziert. Wirtschaftsfachleute reden in diesem Fall abfällig über so genannte “On-Demand“ Arbeitskräfte, also Arbeitskräfte die stets zur Verfügung stehen, aber nur, wenn der Arbeitgeber sie benötigt. Letztlich dürfte dieser Vorschlag aber unsinnig sein, da Studenten eben noch keine fertigen Fachkräfte sind, sondern genau genommen akademische Auszubildende. Letztlich dürfte es den Arbeitgebern hier lediglich darum gehen, das Know-how der Hochschulen abzuschöpfen und günstige Arbeitskräfte einzukaufen.

 

Statistiken: Fachkräftemangel nur herbeigeredet?

Statistiker gehen derweil davon aus, dass der tatsächliche Fachkräftemangel von der Wirtschaft herbeigeredet wird, um so letztlich die Lohnkosten zu drücken. Die Vorschläge des “Outsourcings“ ist ein Beleg hierfür, so die Experten. Der tatsächliche Fachkräftemangel indes besteht in Mangelberufen wie der Pflege und dem Ärztemangel. Obwohl dies bekannt ist und Studien von PricewaterhouseCoopers für die Zukunft bis zu 179.000 fehlende Ärzte prognostizieren, hat die Politik bislang auf diesen tatsächlichen Fachkräftemangel nicht adäquat reagiert. In anderen Berufen indes ist nach Angaben zahlreicher Experten die Statistik falsch erstellt worden beziehungsweise sind unter falschen Gesichtspunkten die Daten erhoben worden. Der Fachkräftemangel ist real, aber nicht beispielsweise im Bereich der Ingenieurwissenschaften, wohl aber im Bereich der Medizin und Pflege und für diese Bereiche ist ein wie auch immer geartetes “Outsourcing“ nach Expertenmeinung nicht durchführbar.

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