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Die mittelständische Wirtschaft in Deutschland ist pessimistisch, wie schon lange nicht mehr

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Mittelständler sorgenvoll

Noch bleiben die Kunden nicht aus, doch die Vorweihnachtszeit ist kein Gradmesser für den Zustand der Wirtschaft. Immerhin erwirtschaften dann viele Branchen einen beträchtlichen Teil ihrer Umsätze. Doch für die Zukunft sieht der deutsche Mittelstand schwarz.

Mittelbetriebe bilden das Herz des deutschen Wirtschaftswunders. Das galt für die Vergangenheit und wohl auch für die Zukunft. Anders als in den USA bestimmen sie das Bild, ihr Zustand gibt einen guten Einblick über die weiteren wirtschaftlichen Aussichten.

Nur noch jeder 10. ist optimistisch

Doch diese sind laut Meinung der Wirtschaftstreibenden alles andere als rosig. Mittlerweile glaubt nur noch jedes zehnte Unternehmen in Deutschland, dass sich die Lage in den nächsten Monaten verbessern wird. Die mittelständische Wirtschaft in Deutschland ist pessimistisch, wie schon lange nicht mehr.

Das ist kein Wunder, schließlich lässt die aktuelle Gemengelange die Sorgenfalten immer tiefer werden. Einerseits fordern die Beschäftigen kräftige Lohnerhöhungen, um die hohe Inflation abzumildern, andererseits treiben die hohen Energiepreise zahlreichen Branchen die Schweißperlen auf die Stirn. Damit nicht genug, gibt es immer wieder Streikdrohungen und das im so wichtigen Weihnachtsgeschäft.

Aus den Erfahrungen der letzten Krisen gelernt

Das sieht die ohnehin schwächelnde Wirtschaft gar nicht gerne, daher laufen bei zahlreichen Betrieben längst die Planungen, um sich an diese unerfreuliche Situation anzupassen. Für die Beschäftigten bedeutet das, dass sich die Zahl der neuen Stellen reduzieren wird.

Zuletzt präsentierte der Bundesverband Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken in Frankfurt seine neueste Mittelstandumfrage. Diese stellt der Grundstimmung kleiner und mittlerer Betriebe kein gutes Zeugnis aus. Der Mittelstand sieht sich am Rande einer konjunkturellen Talfahrt.

Doch man hat aus den Erfahrungen der Corona-Krise gelernt und sieht sich grundsätzlich gerüstet, diese holprige Talfahrt gut zu überstehen. Schon die vergangenen Jahre haben gezeigt, dass die Betriebe in der Lage sind, auch unter schwierigen Rahmenbedingungen halbwegs erfolgreich zu agieren.

Weniger Investitionen und Personal

Hier könnten die Krisen der letzten Jahre mithelfen, die Konjunkturdelle zu überstehen. Immerhin haben viele Betriebe die letzten wirtschaftlichen Probleme dazu genutzt, ihre Bilanzen in Ordnung zu bringen und sich für stürmische Zeiten besser aufzustellen.

Dennoch lassen die Geschäftserwartungen nichts Gutes vermuten. Schließlich zeigt die Umfrage, dass die Stimmung quer durch alle Branchen und Unternehmensgrößen schlecht ist. Mehr als 53 Prozent der Unternehmer rechnen mit einer Verschlechterung ihrer Geschäfte. So negativ war die Einschätzung nicht einmal zum Höhepunkt der Finanzkrise der Jahre 2007 und 2008.

Staatliche Hilfen bei Gas und Strom dringend notwendig

Als Reaktion, auf die sich eintrübende Wirtschaftslage wollen die Mittelständler in den nächsten Monaten weniger Investitionen auf Schiene bringen. Das gilt grundsätzlich auf für das Personal. Der Aufbau wird gestoppt, die meisten Unternehmen planen nur noch geringfügige Aufstockungen.

Gleichzeitig hofft man, dass die staatlichen Hilfen bei Gas und Strom rechtzeitig ankommen. Nur dann können sich die Unternehmen als robust erweisen. Bisher hat man es zwar gut geschafft durch die Krisen zu kommen, doch das sei noch lange keine Garantie für eine Fortsetzung dieses erfolgreichen Weges, betonen viele Mittelständler.

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