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Die Menschen in Deutschland müssen länger arbeiten

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Zu diesem Schluss kommen aktuell zumindest die Arbeitgeber. Sie sehen die Finanzierung der Renten gefährdet. Dies gilt vor allem dann, wen jene Arbeitnehmer, die in den 1960er Jahren geboren wurden, in Rente gehen. Sie fordern daher eine öffentliche Debatte über die Lebensarbeitszeit, damit die Generationengerechtigkeit weiter aufrecht bleiben kann.

Diese Forderungen sind nichts Neues. Sie flammen mit einer bestimmten Regelmäßigkeit immer wieder aufs Neue auf. Doch die Sorge der deutschen Arbeitgeber hat durchaus ihren Grund. Denn nicht nur die deutsche Gesellschaft droht zu überaltern, sondern auch die Finanzierung der Renten. So sieht es zumindest der Präsident der Arbeitgeber in Deutschland.

Das Verhältnis gerät aus dem Gleichgewicht

Rainer Dulger sagte zur Deutschen Presse-Agentur in Berlin, dass das Verhältnis zwischen jenen die eine Leistung empfangen und jenen die sie bezahlen, immer weiter aus dem Gleichgewicht gerate. Seiner Meinung nach sieht die Finanzierung des Rentensystems schon jetzt alt aus. Dramatisch werde die Situation seiner Meinung nach dann, wenn die Jahrgänge aus den 1960er Jahren ihre Rente antreten würden.

Die sich dann auftuende Lücke müsste der Steuerzahler aus Steuern finanzieren. Doch das sei keine nachhaltige Lösung. Daher gelte es jetzt über mögliche Lösungen nachzudenken und diese umzusetzen. Eine könnte die Verlängerung der Lebensarbeitszeit sein. Dulger regt daher an, sich diesem Thema zu widmen und Auswege zu skizzieren. Damit scheint klar zu sein, die Menschen in Deutschland müssen länger arbeiten.

Langfristige Ziele im Auge behalten

Schließlich sei es sinnlos, die Augen vor der Wirklichkeit zu verschließen. Nach Ansicht des Arbeitgeberpräsidenten benötige Deutschland eine Rentenpolitik, die langfristige Ziele im Auge behalte. Der Blick auf den nächsten Wahltermin reiche nicht aus, um das Thema krisenfest zu lösen. Schließlich ist es unumgänglich, dass auch die Enkel noch eine Rente beziehen können. Das ist eine Frage der Generationengerechtigkeit, zeigte sich Dulger überzeugt.

Damit diese weiter aufrecht bleiben könne, müsse man die Entwicklung genau beobachten. Eine langfristige Vorschau der Sozialversicherungsbeiträge könne dazu beitragen den Blick zu schärfen und auftretende Finanzierungslücken rechtzeitig zu erkennen. Daher sei es wichtig, dass das Thema breit in der Öffentlichkeit diskutiert wird.

Arbeitslosenversicherung aussetzen oder erlassen

Ein Ansatzpunkt wäre aus seiner Sicht Menschen, die gerne länger arbeiten würden, dies auch zu ermöglichen. Dazu sollte man mehr Anreize als bisher setzen. Dazu könnte man beispielsweise für jene Arbeitnehmer die Arbeitslosenversicherung aussetzen. Die Fortführung der Zahlungen ergebe schließlich keinen Sinn, denn die Betroffenen können nicht mehr arbeitslos werden, weil sie sofort in die Rente wechseln können. Daher sollte man diesen Arbeitnehmern die Beiträge erlassen oder für eine private Altersvorsorge einsetzen. So könne die Politik echte Anreize schaffen, damit Menschen länger arbeiten.

Kritik von der Politik

Wenig Begeisterung für die Vorschläge des Arbeitgeberpräsidenten zeigte die Linke. Sie lehnt diese kategorisch ab. Die Partei sieht in den Ideen eine Rentenkürzung durch die Hintertür. Immerhin sei es bereits jetzt für zahlreiche Berufsgruppen illusorisch das jetzige Renteneintrittsalter zu erreichen. Würde man die Lebensarbeitszeit verlängern, käme es in Folge zu einer Verschärfung der Altersarmut. Die Wortmeldungen zeigen bereits, dass eine Lösung des Finanzierungsproblems bei Renten nicht so einfach umsetzbar wird. Jetzt sind alle gesellschaftlichen Gruppen gefordert offen und ehrlich über die Lage zu diskutieren und praktikable Vorschläge zu machen.

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