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Die Kurzarbeit hat viele Jobs in Deutschland gerettet

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Die Corona-Krise ist eine enorme Belastung. Dies gilt nicht nur für die Familien und Unternehmen, sondern auch für den Arbeitsmarkt. Doch das Instrument der Kurzarbeit wusste Schlimmeres zu verhindern. Eine neue Studie legt nahe, dass dadurch 2,2 Millionen Arbeitsplätze gerettet werden konnten.

Die wissenschaftliche Untersuchung wurde vom Institut für Makroökonomie der Universitäten in Kiel und Münster durchgeführt. Sie stellte der Kurzarbeit ein gutes Zeugnis aus. Immerhin konnte so ein dramatischer Anstieg der Arbeitslosigkeit in Deutschland verhindert werden. Die Bundesregierung sicherte durch die erweiterten Regelungen jede Menge Jobs.

Erstmals vor 13 Jahren im Einsatz

Die Kurzarbeit ist jedoch kein neues Mittel zur Rettung von Arbeitsplätzen. Bereits vor mehr als 13 Jahren kam sie in Deutschland massiv zum Einsatz. Anlass war damals die weltweite Finanzkrise, die durch den Kollaps der Investmentbank Lehman Brothers ausgelöst wurde. Schon damals sicherte die Kurzarbeit jede Menge Arbeitsplätze im Land. Dabei handelte es sich allerdings um Beschäftigte in der Industrie, die durch Tarifverträge abgesichert waren.

Diesmal erwies sich das Instrument jedoch deutlich effektiver. Die Wissenschaftler errechneten, dass aktuell sechsmal so viele Stellen erhalten werden konnten. Das ist kein Wunder, denn im Gegensatz zu damals nahmen diesmal Mitarbeiter aus zahlreichen Branchen die Kurzarbeit in Anspruch. Dabei handelte es sich um Angestellte von Dienstleistern, ebenso wie Mitarbeiter aus der Tourismusbranche, Restaurants und Geschäften. Die Kurzarbeit hat viele Jobs in Deutschland gerettet. Zu Beginn der Pandemie waren fast sechs Millionen Beschäftige in Kurzarbeit.

Die Arbeitslosenquote beträgt 6 Prozent

Trotzdem ist die Arbeitslosigkeit in Deutschland gestiegen. Die Quote betrug vor dem Ausbruch der Pandemie 5,3 Prozent. Den Höchstwert erreichte sie im August 2020. Damals schnellte sie auf 6,4 Prozent hinauf. Aktuell beträgt die Arbeitslosenquote immer noch 6,0 Prozent. Diese Entwicklung hat natürlich dramatische Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Doch es wäre noch viel schlimmer gekommen, hätte nicht die Kurzarbeit zahlreiche Arbeitsplätze gerettet.

Schon im Sommer 2020 verlängerte die Bundesregierung die Zuschüsse für die erweiterte Kurzarbeit. Gleichzeitig ermöglichte sie einen vereinfachten Zugang dazu. Nun möchte Arbeitsminister Heil die Regeln neuerlich verlängern, um den Arbeitsmarkt weiter zu stabilisieren und so viel Jobs wie möglich zu retten.

Die finanzielle Situation hat sich verschlechtert

Doch diese Hilfen sind für viele Betroffenen nicht mehr als eine Grundversorgung. Denn ihre finanzielle Situation hat sich in Zuge der letzten 14 Monate deutlich verschlechtert. Bei immer mehr Beziehern von Kurzarbeitergeld kommt es zu finanziellen Engpässen. Immerhin mussten sie auf einen beträchtlichen Teil ihres gewohnten Einkommens verzichten. Dieser Verlust beträgt, je nach Branche, zwischen 20 und 30 Prozent. Am stärksten betroffen sind dabei Mitarbeiter aus der Gastronomie und der Kultur.

Das ifo-Institut schätzt, dass sich derzeit noch rund 2,7 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland in Kurzarbeit befinden. Das sind zwar schon 300.000 Personen weniger als noch im Monat zuvor, doch die Zahl bleibt weiter anhaltend hoch. Zu den am schwersten betroffenen Branchen zählen die Gastronomie und der Tourismus. So beträgt der Anteil in der Gastronomie immer noch 53 Prozent. Am unteren Ende der Skala befindet sich die Industrie. Dort sind derzeit lediglich 6,4 Prozent der Beschäftigten in Kurzarbeit.

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