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Die Kitas benötigen mehr Personal

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Die Corona-Pandemie hat bewiesen, dass Betreuungspersonal in den Kitas für viele Eltern systemrelevant ist. Eine neue Studie der Bertelsmann-Stiftung deckt nun auf, dass es weiterhin viele Schwachstellen in Deutschland gibt. In den nächsten zehn Jahren benötigt das System mehr Personal, als tatsächlich bis dahin ausgebildet werden kann.

Deutschland benötigt bis zum Jahr 2030 mehr als 230.000 Fachkräfte für Kitas. Doch nicht alle Bundesländer kämpfen mit den gleichen Problemen. Im Osten gibt es derzeit zu wenig Personal, im Westen des Landes hingegen fehlen die Kita-Plätze. Der Mangel an Erziehern stellt die Kita-Träger vor große Probleme. Denn der Ausbau der Plätze ergibt schließlich nur dann Sinn, wenn auch das dafür notwendige Personal zur Verfügung steht. Die Analyse der Bertelsmann-Stiftung hat ergeben, dass für einen geregelten Ausbau der Kitas zumindest 230.000 Fachkräfte benötigt werden.

Kein bedarfsgerechter Ausbau?

Wenn es nicht gelingt, diese Lücke zwischen dem voraussichtlich benötigten Personal und dem Bedarf zu schließen, dann kann es zu keinem bedarfsgerechten Ausbau der Betreuungsplätze kommen. Zu diesem Schluss kommen die Autoren der Studie. Noch einen Schritt weiter geht der Deutsche Städtetag. Er hält die Berechnungen sogar für zu optimistisch und geht von einem noch höheren Personalbedarf bis zum Jahr 2030 aus. Dies beträfe vor alle die Groß- und die Universitätsstädte, sagte Geschäftsführer Helmut Dedy, denn die Kitas benötigen mehr Personal.

Diesen Ball griff zuletzt auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft auf. Sie forderte die Politik auf, aktiv zu werden. Jetzt gelte es flächendeckende Mindeststandards für eine bessere Erzieher-Kind-Relation einzuführen. Gleichzeitig sei es wichtig, den Beruf gesellschaftlich aufzuwerten. Eine bessere Bezahlung könne darüber hinaus dafür sorgen, dass sich mehr junge Menschen für die Ausbildung interessieren.

Noch ist ausreichend Spielraum

Nach Ansicht der Gewerkschaft gelte es nun, die Qualitätsverbesserungen dauerhaft zu finanzieren. Unterstützung kommt unterdessen vom Deutschen Kinderhilfswerk. Dieses fordert vom Staat größere Kraftanstrengungen. Die Erhaltung und der Ausbau der Kita-Angebote sei schließlich eine Daueraufgabe.

Die Studie der Bertelsmann-Stiftung sieht jedoch noch ausreichend Spielraum, um die Probleme zu lösen. Das doppelte Ost-West-Gefälle könnten Bund und Länder innerhalb von zehn Jahren auflösen. Entscheidend sei dabei jedoch, dass die dafür notwendigen Weichen jetzt gestellt würden. Das dringendste Problem sehen die Autoren im Personalmangel.

Daher seien jetzt mehr Ausbildungskapazitäten gefragt. Die Bedingungen müssen verbessert werden. Gleichzeitig gehe es vor allem im Osten Deutschlands darum, das Personal zu halten, auch wenn die Geburtenraten sinken würden. Schließlich hat Deutschland in den letzten zehn Jahren einige Anstrengungen unternommen, um das frühkindliche Bildungssystem zu verbessern. Das beweisen laut der Bertelsmann-Stiftung die vorliegenden Daten.

Enorme Qualitätsverbesserungen

Diese zeigen einen enormen qualitativen und quantitativen Anstieg. Im Vorjahr arbeiteten insgesamt 635.000 Mitarbeiter in den Kitas in Deutschland. Vergleicht man dies mit den Zahlen aus dem Jahr 2011, dann ergibt sich ein Anstieg von 61 Prozent. Verantwortlich dafür war der massive Ausbau der Kitas. Immerhin besuchen derzeit fast 61 Prozent aller Kinder in Deutschland eine entsprechende vorschulische Einrichtung.

Das ist ein Anstieg von 22 Prozent im Vergleich von vor zehn Jahren. Selbst der Personalschlüssel hat sich verbessert, auch wenn es hier noch deutliche regionale Unterschiede gibt. Auf die Politik warten daher noch zahlreiche Herausforderungen. Diese müssen jetzt erkannt und Lösungen erarbeitet werden.

Quelle: Bertelsmann-Stiftung

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