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Die Arbeitszeit in Deutschland verändert sich nicht

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Die Gesamtzahl der Stunden, die Arbeitnehmer in Deutschland pro Woche arbeiten, hat sich in den letzten 30 Jahren nicht verändert. Sie beträgt derzeit bei Vollzeitbeschäftigten durchschnittlich 41 Stunden pro Woche. Das beweist eine aktuelle Langzeitstudie des Statistischen Bundesamtes. Die Arbeitszeit ist seit dem Jahr 1991 lediglich um 25 Minuten gesunken.

Sogar die Zahl jener Beschäftigten, die pro Woche mehr als 48 Stunden arbeiten blieb über diesen Zeitraum hin beinahe unverändert. Die Arbeitszeit in Deutschland verändert sich nicht. Derzeit sind es 9,7 Prozent, vor 30 Jahren waren es noch 10,3 Prozent der Befragten. Diese übermäßigen Arbeitszeiten betreffen jedoch vor allem Führungskräfte und Selbstständige.

34,8 Stunden pro Woche wird im Schnitt gearbeitet

Was sich jedoch stark verändert hat, ist die Zahl der Teilzeitbeschäftigten. Diese drückten die durchschnittliche Arbeitszeit aller Arbeitnehmer, unabhängig von der Beschäftigungszeit, um ganze vier Stunden pro Woche nach unten. Sie beträgt nun nur noch 34,8 Stunden pro Woche. Teilzeitkräfte arbeiten in Deutschland durchschnittlich 19,5 Stunden pro Woche.

Gestiegen sind ebenfalls die Anforderungen außerhalb klassischer Arbeitszeiten. So mussten zuletzt fast 20 Prozent der Arbeitnehmer regelmäßig am Abend zwischen 18 und 23 Uhr arbeiten. Nachts kommt aktuell jeder 20. Beschäftigte regelmäßig zum Einsatz. Rund ein Viertel der Arbeitnehmer in Deutschland arbeitet auch an Samstagen, jeder achte sogar an Sonntagen.

Hinter dem europäischen Durchschnitt

Somit zeigt sich ein differenziertes Bild. Im Vorjahr haben sich die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit noch stärker verwischt, als zuvor. Doch Deutschland liegt mit seiner durchschnittlichen Arbeitszeit von 34,8 Stunden pro Woche immer noch deutlich hinter dem europäischen Durchschnitt. Dieser beträgt 37 Stunden pro Woche.

In dieser Statistik liegt die Türkei mit 45,4 Stunden an der Spitze, das Schlusslicht bilden die Niederlande mit einer wöchentlichen Arbeitszeit von 30,4 Stunden. Natürlich werden diese Zahlen sehr stark vom Anteil der Teilzeitbeschäftigten bestimmt.

Enorme Bandbreite bei den Gehältern

Das Statistische Bundesamt erhebt ebenfalls jährlich die Durchschnittseinkommen in Deutschland. Diese lagen im Vorjahr bei 47.700 Euro brutto. Doch die Bandbreite ist enorm. Sie hängt nicht nur von der Branche und dem Bundesland ab, sondern auch vom Geschlecht. Der Gender Pay Gap sorgt dafür, dass Frauen noch immer deutlich weniger verdienen als Männer.

Die Unterschiede fallen je nach Region sehr deutlich aus. Während Frauen in Westdeutschland rund 20 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen, beträgt der Unterschied in Ostdeutschland nur sechs Prozent.

Die Gründe dafür sind in den Gehaltsniveaus der Branchen zu suchen. Die Bereiche Finanzen, IT und Industrie bezahlen deutlich besser als soziale Organisationen, Pflegeberufe oder Dienstleister. Doch selbst wenn man dies bereinigt, bleibt immer noch eine Gehaltslücke von rund sechs Prozent übrig.

Das Durchschnittseinkommen sinkt leicht

Die Pandemie hat im Vorjahr dafür gesorgt, dass das Durchschnittseinkommen leicht um etwa 300 Euro pro Jahr gesunken ist. Der Wert entspricht einem monatlichen Einkommen von 3.975 Euro. Dabei kann der Arbeitnehmer mit einem Nettoeinkommen von etwas mehr als 2.500 Euro rechnen.

Doch es handelt es sich hier um statistische Mittelwerte. Es ist bekannt, dass zwei von drei Beschäftigten weniger verdienen als der Durchschnitt. Ein Drittel der Arbeitnehmer verdient mehr. Dieser Gehaltsunterschied ist jedoch so groß, dass er den Durchschnitt stark nach oben zieht.

Quelle: Destatis.de

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