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Deutschland kämpft trotz Krise mit einem Fachkräftemangel

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Im Vorjahr musste die deutsche Wirtschaft einen deutlichen Konjunktureinbruch hinnehmen. Aktuell erholt sie sich zwar wieder, doch die Unternehmen suchen weiter händeringend qualifiziertes Personal. Diese Entwicklung zeigt sich besonders bei Technikern und Ingenieuren. Die Lage verschärft sich weiter.

Dabei ist der Fachkräftemangel in Deutschland kein neues Thema. Dieses besteht bereits seit langer Zeit. Doch nun kommt es wieder an die Oberfläche. Die Entspannung der Konjunktur führt naturgemäß dazu, dass wieder mehr Spezialisten gesucht werden. Doch diese sind offenbar nicht in ausreichender Zahl vorhanden, das sorgt für Probleme. Zwei Faktoren sind für diese Entwicklung entscheidend.

Digitalisierung und Klimawandel benötigen Spezialisten

Dabei handelt es sich einerseits um die immer weiter fortschreitende Digitalisierung und andererseits um den Kampf gegen den Klimawandel. Beide Entwicklungen benötigen mehr spezialisierte Fachkräfte, die der Arbeitsmarkt offenbar nicht hergibt. Eine Studie im Auftrag der Grünen-Bundestagsfraktion hat dies nun bestätigt.

Gelingt es, wie geplant, bis zum Jahr 2030 die großen Sektoren der Wirtschaft klimaneutral aufzustellen, dann benötigt Deutschland bis dahin alleine 450.000 Arbeitskräfte, die dieses Ziel umsetzen. Daher ist jetzt der Zeitpunkt gekommen, um möglichst viele Ressourcen in die Vermittlung digitaler und technischer Kompetenzen zu stecken. Diese Form der Ausbildung könnte darüber hinaus Jugendlichen einen deutlich leichteren Einstieg in diese Berufe ermöglichen.

24 Prozent aller Unternehmen sind beeinträchtigt

Denn nach wie vor suchen zahlreiche Unternehmen zunehmend verzweifelt Fachkräfte, um die Herausforderungen der Zukunft bewältigen zu können. Das KfW-IFO-Fachkräftebarometer gibt an, dass derzeit fast 24 Prozent aller Unternehmen durch den Mangel beeinträchtigt sind.

Damit ist zwar noch nicht der Wert vor dem Ausbruch der Corona-Pandemie erreicht, doch die Kurve weist steil nach oben. Das sollte bei den Verantwortlichen alle Alarmglocken läuten lassen. Deutschland kämpft trotz Krise mit einem Fachkräftemangel.

Wenn es jetzt nicht zu einem Gegensteuern kommt, könnte sich dies dramatisch auf das Wirtschaftswachstum in Deutschland auswirken, warnen Experten. Denn die Krise betrifft schließlich nicht nur die Wirtschaft. Neben dem Wiederaufbau nach Corona geht es auch um den Umbau hin zur Klimaneutralität.

Auswirkungen auf zahlreiche Bereiche der Gesellschaft

Gleichzeitig sind die Staatsschulden weiter angewachsen und die Finanzierung der Sozialversicherungen belastet. Diese Herausforderungen können nur mithilfe eines lang anhaltenden Wirtschaftswachstums bewältigt werden. Fehlt dieses, schlagen die Auswirkungen auf zahlreiche Bereiche der Gesellschaft durch.

Der Fachkräftemangel betrifft längst viele Teile der Wirtschaft. Das Baugewerbe ist dabei ebenso betroffen, wie das verarbeitende Gewerbe, der Handel, die Gastronomie und der Dienstleistungsbereich. Dabei trifft es mittelständische Unternehmen stärker als Konzerne. Der Mangel ist auf die steigende Nachfrage zurückzuführen. Das Angebot an qualifizierten Arbeitskräften ist auch deshalb zurückgegangen, weil aufgrund der Pandemie weniger Menschen nach Deutschland eingewandert sind.

Der Arbeitsmarkt zieht wieder kräftig an

Gleichzeitig zieht der Arbeitsmarkt in Deutschland wieder kräftig an. Obwohl die Pandemie noch nicht zu Ende ist, meldete die Bundesagentur für Arbeit zuletzt nur noch 2,69 Millionen Arbeitslose im Land. Gleichzeitig ist die Bereitschaft Arbeitskräfte einzustellen so hoch, wie schon seit zwei Jahren nicht mehr. Auch die deutschen Konzerne suchen jede Menge neue Mitarbeiter. Das lässt für die Zukunft hoffen.

Doch nun müssen die Ausbildungssysteme in Deutschland auf die geänderten Anforderungen reagieren und jene Mitarbeiter ausbilden, die die Wirtschaft für ein gesundes Wachstum dringend benötigt.

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