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Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus

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Eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) legt nahe, dass der Arbeitsmarkt in der Bundesrepublik stark schrumpfen wird. Viele Babyboomer gehen in Rente und hinterlassen eine große Lücke.

Dass der deutsche Arbeitsmarkt aktuell hart darum kämpft, ausreichend qualifizierte Mitarbeiter zu finden, ist derzeit in vielen Branchen offensichtlich. Der Fachkräftemangel greift um sich, doch das könnte erst der Beginn einer Entwicklung sein, deren Ende nicht absehbar ist.

Sieben Millionen Arbeitskräfte fehlen

Eine Studie des IAB zeigt, dass bis zum Jahr 2035 sieben Millionen Arbeitskräfte in Deutschland verloren gehen. Dies gilt für den Fall, dass nicht kräftig dagegen gesteuert wird. Die Schrumpfung des Arbeitsmarktes ist auf den demografischen Wandel zurückzuführen. Deutschland gehen die Arbeitskräfte aus.

Die geburtenstarken Jahrgänge der Babyboomer-Generation geht in Rente, das wird die Wirtschaft im Land zu spüren bekommen, es sei denn, es gelingt ihr rechtzeitig Maßnahmen zu setzen. Sie könnten laut Ansicht der Experten darin bestehen, die Erwerbsquoten zu erhöhen.

Qualifizierte Zuwanderung vonnöten

Hier sollte man bei älteren Dienstnehmern und Migranten ansetzen. Gleichzeitig ist es notwendig, für eine qualifizierte Zuwanderung zu sorgen, die entsprechende Arbeitskräfte ins Land bringt, führt die Studie aus.

Die sieben Millionen Beschäftigten, die sich in den nächsten 13 Jahren in die Rente verabschieden werden, machen immerhin ein Siebentel des gesamten Arbeitsmarktes aus. Doch die Schrumpfung lässt sich noch aufhalten. Dazu muss alles getan werden, um ältere Menschen im Job zu halten. Weiters sollte die berufliche Entwicklung von Frauen gefördert und Anreize für Zuwanderer geschaffen werden. Wer Migranten besser integriert, die Arbeitslosigkeit abbaut und die Geburtenrate erhöht, hat alle Chancen, den Trend zu stoppen, betonten die Studienautoren.

Die Politik sieht eine mögliche Lösung in der Zuwanderung. Diese soll dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Gleichzeitig möchte man die Aus- und Weiterbildung verstärken. Doch die Gewerkschaften sind damit nicht zufrieden. Sie fordern eine bessere Vermittlung von Arbeitslosen und besseren Zugang zu Ausbildung.

Die Billiglohn-Jobs werden weniger

Gleichzeitig zeigt sich aktuell, dass auch der Niedriglohn-Sektor in Deutschland schrumpft. Es gibt offenbar immer weniger Billiglohn-Jobs. Diese werden mit einem Lohn von 12,50 Euro brutto pro Stunde definiert.

Das Statistische Bundesamt registrierte zuletzt rund 7,5 Millionen solcher Jobs, das sind mehr als eine halbe Million weniger als noch vor vier Jahren. Der Anteil am gesamten Arbeitsmarkt sank daher von 21 auf 19 Prozent.

Deutlicher Rückgang im Osten

Dieser Trend war besonders stark in Ostdeutschland zu spüren. Dort fiel der Anteil von 29 auf 23 Prozent. Im Westen Deutschland sank der Anteil nur um zwei Prozent von bisher 20 auf 18 Prozent. Offenbar wirkte sich im Osten der gestiegene Mindestlohntarif stärker aus.

Die meisten Niedriglohn-Jobs finden sich in der Gastronomie. Hier fallen zwei von drei Beschäftigungen unter diese Kategorie. Doch auch in der Landwirtschaft, in der Unterhaltung, Kunst und Erholung arbeiten besonders viele Menschen zu niedrigen Löhnen.

Der finanzielle Abstand zu den Besserverdienern änderte sich jedoch in den letzten vier Jahren kaum. Die Bestverdiener erhalten mindestens 35,80 Euro pro Stunde. Sie machen das obere Zehntel das Beschäftigen aus. Das untere Zehntel verdient jedoch lediglich 10,90 Euro pro Stunde.

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