Deutsche Firmen und die Flüchtlinge: Chance oder Herausforderung?

Gerade hat Angela Merkel zugestimmt, dass syrische Flüchtlinge in Deutschland nicht abgeschoben werden, da hagelt es schon Kritik. In Deutschland wird seit langer Zeit von einem Fachkräftemangel gesprochen. Bietet die aktuelle Flüchtlingskrise vielleicht neue Chancen für die deutsche Wirtschaft oder handelt es sich eher um eine unangehme Herausforderung?

Daimler als Vorzeigemodell

Der Daimler-Chef Dieter Zeitsche nimmt die Flüchtlinskrise als positive Gelegenheit wahr: "Die meisten Flüchtlinge sind jung, gut ausgebildet und hoch motiviert". Flüchtlingszentren gelten daher durchaus als potenzielle Rekrutierungsstättige für offene Stellen. Die Bestätigung, dass die Wirtschaft den Flüchtlingsstrom als potenzielle Lösung für den Fachkräftemangel sieht, ist somit schonmal gegeben. So hat Daimler bereits in einigen Werken Syrer und Iraker mit Arbeitserlaubnis eingestellt.

Andere ziehen nach: Praktikumgsplätze für Flüchtlinge

Doch Daimler ist nicht der einzige Konzern, der sich bereits auf neue Mitbürger einstellt. Mehrere Unternehmen, wie Telekom oder Siemens haben bereits eigene Praktikumgsplätze für Asylbewerber geschaffen. Der perfekte Weg, um sich in Deutschland zu integrieren und sich ggf. Später für eine Stelle zu bewerben.

Die Handelskammer trägt ihren Teil bei

Auch in München hat man die wirtschaftlichen Chancen der Flüchtlingskrise bereits begriffen. Die Handwerkskammer schuf dort 1200 Lehr- und Praktikumsstellen, die alleine für Flüchtlinge reserviert sind. In Köln erreichte das Berurfsförderwerk der Bauindustrie NRW einen ähnlichen Erflog. Fortan werden bis zu 45 Flüchtlinge an privaten Berufskollegs Deutsch lernen und erste Einblicke in die Bauindustrie werfen können. Mit diesem Lehrgang bereiten Flüchtlinge sich auf einen späteren Einstieg in das Gewerbe vor. Die IHK Köln hat hingegen bestimmte Tests entwickelt, welche die Talente und Kompetenzen von Flüchtlingen ermitteln sollen.

Gerade erst am Anfang

Deutschland rechnet mit der Aufnahme von mehreren hundertausend Flüchtlingen. Angesichts dieser Zahlen ist bemerkenswert, dass momentan gerade ein paar Tausend bereits in der deutschen Arbeitswelt integriert sind und darauf vorbereitet werden. Doch erste Schritte sind bereits getan und sowohl Wirtschaft, als auch Gesellschaft scheinen optimistisch mit der Anforderungen der Krise umzugehen.