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Bringt die Energiewende 400.000 neue Jobs?

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Deutschland galt schon in den letzten Jahren als weltweiter Vorreiter bei den Themen Energiewende und Elektromobilität. Der Krieg in der Ukraine hat vielen Entscheidungsträgern vor Augen geführt, wie gefährlich die Abhängigkeit von einem Energielieferanten sein kann. Nun soll alles noch schneller gehen.

Schließlich geht es dabei nicht nur um das Thema Heizen, sondern auch um die Energieproduktion und damit zahlreiche Arbeitsplätze im Land. Dazu kommt noch, dass fossile Energieträger die Umwelt massiv belasten und den Umbau hin zu einer umwelt- und klimafreundlichen Energielösung verlangsamen.

Startschuss zur Transformation der Versorgung

Doch die Ereignisse der letzten Wochen haben die Überlegungen und Anstrengungen hin zu einer noch schnellen vollzogenen Energiewende beschleunigt. Teil dieser Wende ist das sogenannte Osterpaket der Deutschen Bundesregierung. Dieses soll den Startschuss hin zu einer grünen Transformation der Energieversorgung im Land darstellen.

Deutschland möchte seine Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen bis zum Jahr 2030 verdreifachen. Dieser Plan findet aktuell aufgrund der Ereignisse in der Ukraine noch mehr Rückhalt in der Bevölkerung als zuvor. Davon abgesehen, sieht eine neue Studie ein großes Potenzial für zahlreiche neue Arbeitsplätze. Bringt die Energiewende 400.00 Jobs?

Mehr Wirtschaftswachstum und neue Arbeitsplätze

Der weltweit führende Kreditrückversicherer Allianz Trade hat errechnet, dass die Energiewende bis zum Jahr 2030 rund 400.000 neue Job in Deutschland schaffen könnte. Wenn dies gelingt, könnte Deutschland von seiner ohnehin bestehenden Vorreiterrolle in Sachen Energiewende weiter profitieren und von zusätzlichem Wachstum und neuen Arbeitsplätzen profitieren.

Das ist angesichts der galoppierenden Inflation und massiv angestiegener Energiepreise auch dringend nötig. Der erwartete Jobmotor, den das Osterpaket auslösen könnte, käme da gerade recht. Doch damit dieser Prozess gelingt, sind zuvor noch einige Hürden aus dem Weg zu schaffen, das räumen auch die Studienautoren ein.

Die Politik muss Anreize und Sicherheiten schaffen

Noch immer hemmt die umfassende Bürokratie im Land innovative Ideen. Die Knappheit der Rohstoffe und die gestörten Lieferketten werden die Transformation nicht leichter machen, ebenso wie der in einigen Bereichen weiter anhaltende Arbeitskräftemangel. Damit die notwendigen Investitionen von den Betrieben getätigt werden, muss die Politik entsprechende Anreize und Sicherheiten schaffen, schließlich spricht das derzeitige wirtschaftliche Umfeld nicht unbedingt für eine hohe Motivation jetzt zu investieren.

Doch wenn es gelingt, die Pläne in die Tat umzusetzen, könnte diese den Wendepunkt hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft und zahlreichen klimafreundlichen Lösungen im Land sein. Die dafür notwendigen Anstrengungen sind es wert in Kauf genommen zu werden, schließlich ist das Thema Nachhaltigkeit noch immer bei vielen Exportunternehmen eines von vielen.

Die Versorgung steht auf tönernen Füßen

Doch der Druck, mehr und schneller an der Energiewende zu arbeiten, kommt derzeit von allen Seiten. Der Krieg in der Ukraine hat das Thema brandaktuell werden lassen und gezeigt, auf welchen tönernen Füßen die Energieversorgung in Deutschland steht. Das sorgt für Bewusstseinsbildung und ein Gefühl für die Dringlichkeit in der Umsetzung.

Die Studienautoren gehen davon aus, dass nun alle Beteiligten die Dringlichkeit erkannt haben. Eine Möglichkeit, um Tempo bei der Umsetzung er erreichen, wäre die Einstufung von Investitionen in erneuerbare Energien als Investitionen, die im öffentlichen Interesse liegen. Damit könnten man die Planungs- und Genehmigungsverfahren verkürzen. So wäre sichergestellt, dass zahlreiche Wind- und Fotovoltaik-Projekte rasch auf Schiene gebracht werden können.

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