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Aus diesen Gründen gehen Deutsche krank zur Arbeit

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Viele Beschäftigte gehen auch in Deutschland krank zu ihrer Arbeitsstelle. Eine Krankenkasse hat jetzt in einer Studie ermittelt, wie oft dies vorkommt und welche Gründe am häufigsten sind.

Dramatische Auswirkungen bei einer Grippewelle

Was am Höhepunkt der Corona-Pandemie unvorstellbar erschien, ist längst wieder Normalität geworden. Das Arbeiten während einer Krankheit hat jedoch auch in Zeiten einer Grippewelle dramatische Auswirkungen. Nicht umsonst bekommen dies derzeit die Arztpraxen zu spüren. Immer mehr Medikamente werden zur Mangelware, weil die Erkältungen um sich greifen.

Eine aktuelle Studie der Techniker Krankenkasse (TK) hat herausgefunden, wie oft die Deutschen krank zur Arbeit gehen und welche Gründe sie dafür angeben. Jeder Vierte Beschäftigte im Land geht laut eigenen Angaben häufig krank zur Arbeit. Damit sie den Tag überstehen, greifen die Betroffenen sogar zu Medikamenten.

Führungskräfte, Frauen und Junge sind besonders betroffen

Fünf Gründe sind maßgeblich für diese Entscheidung. Diese betrifft vor allem die Führungskräfte, Frauen und junge Arbeitnehmer. Doch krank zu arbeiten, hilft niemanden, betonen die Studienautoren. Die Entscheidung krank zu arbeiten, verzögert die Genesung, führt zu einer eingeschränkten Leistungsfähigkeit und damit zu mehr Fehlern und Unfällen. Davon abgesehen stecken sich auch noch die Arbeitskollegen an.

Das Problem verschärft sich durch das Homeoffice noch weiter. Denn 46 Prozent der Studienteilnehmer gaben an, dass sie zu Hause trotz Krankheit arbeiten würden. Zwölf Prozent arbeiten sogar häufig oder sehr häufig, wenn sie krankgeschrieben sind. Doch was gut gemeint ist, führt zu jeder Menge Problemen.

Medikamente sollen helfen

Wer im Homeoffice arbeitet, greift oft zu Medikamenten. 30 Prozent der Befragten gaben an, dass sie diese häufig oder sehr häufig nutzen, um überhaupt arbeiten zu können, wenn sie krank sind. Dies trifft besonders auf Führungskräfte zu. Gefragt nach den Gründen, gaben die Arbeitnehmer vor allem fünf davon an.

Viele Beschäftigte haben keine Vertretung in ihrem Job, gleichzeitig wollen sie ihren Kollegen durch ihre Abwesenheit nicht zur Last fallen. Sie gehen weiters davon aus, dass ihre Krankheit nicht ansteckend ist, und vermissen den Spaß, den sie an der Arbeit haben. Daneben gelten dringende Termine als Grund, krank zur Arbeit zu gehen. Aus diesen Gründen gehen Deutsche krank zur Arbeit.

Andere Länder, andere Gründe

Diese fünf Gründe unterscheiden sich jedoch von jenen, die Arbeitnehmer in anderen Ländern grundsätzlich angeben, wenn sie gefragt werden, warum sie krank zur Arbeit gehen. Dazu zählen beispielsweise:

  • Das Gefühl, unter Druck zu stehen, um Termine einzuhalten oder wichtige Aufgaben zu erledigen: Manche Menschen haben das Gefühl, dass sie es sich nicht leisten können, einen Tag freizunehmen, vor allem, wenn sie viel zu tun haben oder eine wichtige Sitzung oder Präsentation ansteht.
  • Die Angst, in Rückstand zu geraten: Manche Menschen befürchten, dass sie, wenn sie einen Tag freinehmen, mit ihrer Arbeit in Rückstand geraten und es dann schwierig wird, den Rückstand aufzuholen.
  • Fehlender bezahlter Krankenurlaub: Manche Menschen haben nicht die Möglichkeit, einen bezahlten Krankheitstag zu nehmen, und haben das Gefühl, dass sie keine andere Wahl haben, als zur Arbeit zu gehen.
  • Das Gefühl, dass ihre Krankheit nicht schwer genug ist, um einen freien Tag zu rechtfertigen: Manche Menschen haben das Gefühl, dass sie noch gut genug funktionieren, um zu arbeiten, auch wenn es ihnen nicht gut geht.

Es ist wichtig zu wissen, dass es sich nicht nur auf die eigene Gesundheit, sondern auch auf die Gesundheit der Kollegen und die Produktivität des Büros negativ auswirken kann, wenn man krank zur Arbeit geht. Man muss abwägen zwischen der Wichtigkeit, zur Arbeit zu gehen, und der Wichtigkeit, sich die Zeit zu nehmen, um sich auszuruhen und zu erholen.

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