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Eine Revolution – sanft aber real

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Das Elterngeld hat als politische Größe die private Familienarbeit reorganisiert. Da hat unter anderem dazu geführt, dass Väter Mitte Dreißig bereits morgens ihre Nachwuchs hingebungsvoll voll über die Rutsche rutschen lassen. Der kritische Beobachter fragt sich bei diesem Anblick ob das 5 Milliarden Euro Staatsgeld wert ist.

Paare erhalten bis zu 14 Monate lang das Elterngeld. In der Höhe liegt es bei bis zu 67 Prozent des vor der Auszeit verdienten Nettoeinkommens. Allerdings hat der Gesetzgeber den Bezug auf eine Maximalhöhe von 1800 Euro begrenzt. Die vollen 14 Monate gibt es nur unter der Bedingung, dass beide Partner aussetzen – und das für mindestens zwei Monate.

Klar wäre das alles auch ohne diesen Sozialtransfer möglich. Es gibt durchaus Väter, die eine monatelange Elternzeit auf eigene Kosten und auf eigenes Karriererisiko realisieren. Dennoch hat das Elterngeld eine sanfte Revolution in Gang gesetzt hat. Mit dieser Zusatzleistung hat sich die Lebensqualität für viele Familien erhöht.

Wird das Elterngeld in der eigentlichen Absicht des Gesetzgebers bezogen - um einem Partner (meistens der Frau) die fast nahtlose Rückkehr in den Beruf zu erleichtern – so ist es durch aus ein Erfolg. Das gilt auch volkswirtschaftlich. Denn die Sozialrendite, die eine hochqualifizierte Mutter in ihrem Beruf für die Gesellschaft erzielt, ist womöglich höher als bei einer längeren Auszeit. Ob das allerdings jedem Steuerzahler die rund 5 Milliarden Euro wert ist, die diese Leistung den Staat jährlich kostet, das kann wohl jeder nur für sich selbst entscheiden.

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