Liste der schlimmsten Formulierungen in der Zeugnissprache

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Arbeitszeugnisse sind ein wichtiges Instrument für Arbeitnehmer, um ihre berufliche Entwicklung voranzutreiben und ihre Karriere voranzutreiben. In der Praxis gibt es jedoch oft das Problem, dass Arbeitgeber in Arbeitszeugnissen Formulierungen verwenden, die zwar positiv klingen, aber tatsächlich eine negative oder neutrale Bedeutung haben. Solche schlechten Formulierungen können für den Arbeitnehmer schädlich sein, da sie potenzielle Arbeitgeber oder Recruiter irreführen und ein falsches Bild von den tatsächlichen Fähigkeiten und Leistungen des Arbeitnehmers vermitteln können. Deswegen hat sich eine Zeugnissprache entwickelt, die versucht versteckte Bewertungen einfließen zu lassen.

Die Gründe für das Verwenden von schlechten Formulierungen in Arbeitszeugnissen können unterschiedlich sein, von einem Mangel an Erfahrung im Erstellen von Arbeitszeugnissen bis hin zu rechtlichen Bedenken seitens des Arbeitgebers. Unabhängig von den Gründen sollten Arbeitnehmer jedoch darauf achten, dass ihre Arbeitszeugnisse eine ehrliche und aussagekräftige Bewertung ihrer Leistungen und Fähigkeiten enthalten, um ihre Chancen auf eine erfolgreiche Karriereentwicklung zu erhöhen.

Sollten sich in Ihrem Arbeitszeugnis eine der folgenden Formulierungen finden, dann sollten Sie dieses unbedingt korrigieren lassen bzw. vorher von einer Arbeitszeugnisbewertung analysieren lassen.

Liste der schlechtesten Formulierungen im Arbeitszeugnis mit Übersetzung

Hier finden Sie eine Auflistung der schlimmsten Formulierungen, die in Ihrem Arbeitszeugnis stehen könnten. Wir liefern Ihnen die Übersetzung der Zeugnissprache mit dazu:

"Er bemühte sich."
Übersetzung: Der Mitarbeiter hat nichts zustande gebracht.

"Er zeigte für seine Arbeit Verständnis und Interesse."
Übersetzung: Nur gearbeitet hat er nicht.

"Der Mitarbeiter hat ein hohes Engagement gezeigt."
Übersetzung: Er hat viel Wirbel veranstaltet, aber wenig erreicht.

"Er verfügt über Fachwissen und gesundes Selbstvertrauen."
Übersetzung: Der Mitarbeiter lässt sich nichts sagen.

"Der Mitarbeiter war sehr kommunikativ."
Übersetzung: Der Mitarbeiter hat zu viel Zeit damit verbracht zu reden, anstatt sich auf die Arbeit zu konzentrieren.

"Seine Geselligkeit trug zur Verbesserung des Betriebsklimas bei."
Übersetzung: Er trank gerne mal Alkohol während der Arbeitszeit.

"Er war tüchtig und in der Lage, seine Meinung zu vertreten."
Übersetzung: Er verträgt keine Kritik.

„Der Mitarbeiter hat unseren Erwartungen im Wesentlichen entsprochen.“
Bedeutung: Die Leistungen waren mangelhaft.

"Sie zeigte ein gutes Einfühlungsvermögen in die Belange der Belegschaft."
Übersetzung: Sie flirtete mehr als sie arbeitete.

„Er zeigte eine erfrischende Art im Umgang mit Kollegen und Vorgesetzten.“
Bedeutung: Er war rotzfrech.

"Der Mitarbeiter hat eine angenehme Persönlichkeit."
Übersetzung: Nett, aber nicht effizient.

"Sie machte sich mit großem Elan an die ihr übertragenen Aufgaben."
Übersetzung: Viel Schwung ohne Ergebnisse zu liefern.

"Der Mitarbeiter war sehr fleißig."
Heißt übersetzt: Hat viel gearbeitet, aber wenig vollbracht.

"Ihre Pünktlichkeit war vorbildlich."
Übersetzung: Mehr als Pünktlichkeit hatte sie nicht zu bieten.

"Der Mitarbeiter war sehr selbständig."
Übersetzung: Der Mitarbeiter arbeitet nicht gut im Team und hat Schwierigkeiten Anweisungen zu befolgen.

"Der Mitarbeiter hatte ein gutes Verhältnis zu seinen Kollegen."
Übersetzung: Aber nicht zu seinen Vorgesetzten.

"Er war bei Kunden schnell beliebt."
Übersetzung: Verhandeln kann der Mitarbeiter leider nicht.

„Er setzte sich im Rahmen seiner Fähigkeiten ein.“
Bedeutung: Der Mitarbeiter war unfähig.

"Er war ein umgänglicher und kontaktbereiter Kollege."
Übersetzung: Niemand mochte ihn.

"Der Mitarbeiter hat stets eine positive Einstellung gezeigt."
Übersetzung: Zeigen allein bringt nichts.

"Der Mitarbeiter war sehr ehrgeizig."
Übersetzung: Zu ehrgeizig.

"Sie verstand es, alle Aufgaben erfolgreich zu delegieren."
Übersetzung: Sie war faul und gab die Arbeit an Kollegen ab.

"Für die Zukunft wünschen wir ihm alles Gute, besonders Erfolg."
Übersetzung: Erfolg hatte er hier nämlich keinen.

"Wir wünschen ihm alles Gute und Gesundheit."
Übersetzung: Der Kollege war oftmals krank.

„Mit ihren Vorgesetzten kam sie gut zurecht.“
Bedeutung: Sie war eine Mitläuferin.

„Sie war immer mit Interesse bei der Sache.“
Bedeutung: Sie hat zugehört, aber nichts vollbracht.

"Der Mitarbeiter war in der Lage, seine Ziele zu erreichen."
Übersetzung: Der Mitarbeiter hat sich bemüht, aber war nicht immer erfolgreich.

"Der Mitarbeiter ist in der Lage, unter Druck zu arbeiten."
Übersetzung: Der Mitarbeiter stand oft unter Stress.

 

Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, aber es sollte klar sein, nach welchem Schema die Formulierungen ablaufen: Werden unwichtige Dinge hervorgehoben, aber wichtige weggelassen sollte man misstrauisch werden. Ebenso mit Formulierungen die in die Richtung "versuchen", "bemühen", "an etwas machen", etc. gehen.

Kunden, Mitarbeiter und Vorgesetzte sollten in der richtigen Reihenfolge genannt werden und Selbstverständlichkeiten nicht erwähnt werden müssen. Die Optik sollte sauber sein, also keine Rechtschreibfehler, keine seltsamen Lücken, keine Flecken, etc.. Auch der Ausdruck sollte sich gerade und nicht schief auf dem Briefpaper befinden.

 

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Die Zeugnissprache - der Geheimcode des Arbeitszeugnis

Die Zeugnissprache, auch als "Code des Arbeitszeugnis" bekannt, wird verwendet, um die tatsächliche Bewertung des Arbeitnehmers durch den Arbeitgeber zu verschleiern oder zu verstecken. Die Zeugnissprache ist eine spezielle Formulierung und Strukturierung von Arbeitszeugnissen, die es Arbeitgebern ermöglicht, sowohl positive als auch negative Bewertungen in einem neutralen oder sogar positiven Ton auszudrücken. Nötig wurde dies aufgrund eines Urteils des Bundesgerichtshofes aus dem Jahre 1963, das Arbeitgeber dazu verpflichtet Arbeitnehmern ein wohlwollendes Arbeitszeugnis auszustellen, auch wenn diese das gar nicht so gern möchten.

Sinn des Urteils war es Arbeitnehmern die Jobsuche zu erleichtern, jedoch wollen Arbeitgeber natürlich keine "faulen Eier" in ihr Nest gelegt bekommen und somit hat sich die Zeugnissprache entwickelt um schlechte Beurteilungen an den nächsten Arbeitgeber übermitteln zu können, ohne dass der Arbeitnehmer dies merkt, da sein Zeugnis augenscheinlich positiv klingt.

 

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Ein Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument für das gesamte Arbeitsleben

Arbeitszeugnisse sind ein wichtiger Bestandteil jeder Bewerbung und spielen eine entscheidende Rolle bei der beruflichen Entwicklung eines Arbeitnehmers. Sie sind ein schriftliches Dokument, das die Leistungen, Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten des Arbeitnehmers während seiner Beschäftigung bei einem Arbeitgeber beschreibt. Arbeitszeugnisse sind nicht nur wichtig, um die berufliche Erfahrung und Leistung eines Arbeitnehmers nachzuweisen, sondern auch um potenziellen Arbeitgebern einen Einblick in seine Fähigkeiten und Arbeitsweise zu geben. Ein gutes Arbeitszeugnis kann den Unterschied ausmachen, ob ein Bewerber zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht.

Arbeitszeugnisse sind also ein wichtiges Instrument, um die Karriereentwicklung zu fördern und bieten dem Arbeitnehmer die Möglichkeit, seine Erfolge und Fähigkeiten zu dokumentieren und seine zukünftigen Karriereziele zu erreichen. Insgesamt sind Arbeitszeugnisse daher ein wesentlicher Bestandteil einer erfolgreichen Karriereplanung und können einen großen Einfluss auf die berufliche Zukunft eines Arbeitnehmers haben. Deswegen sollte man ein Arbeitszeugnis nie ungeprüft übernehmen sondern sich professionellen Rat einholen, denn ein Arbeitszeugnis ist ein wichtiges Dokument für die gesamte berufliche Karriere und wird bei jedem Wechsel des Arbeitgebers eine wichtige Rolle spielen.