Backgroundscreening bei Bewerbungen
Für Ihren neuen Job haben Sie sich bereits im Vorfeld richtig ins Zeug gelegt. Sie waren beim Frisör, haben sich ein neues Business-Outfit gegönnt und haben neue Bewerbungsfotos machen lassen. Sie haben eine halbe Ewigkeit an Ihrem Lebenslauf gebastelt und ein detailliertes Anschreiben verfasst. Doch trotz des ganzen Aufwands will es mit dem neuen Job einfach nicht klappen und statt einer Einladung zu einem Vorstellungsgespräch hagelt es nur Absagen. Ein möglicher Grund hierfür kann ein Backgroundscreening sein.
Viele Arbeitgeber, die Unterlagen von einem Bewerber erhalten, suchen nach ihm im Internet, denn oft finden sie dort Details, die nicht in der Bewerbung stehen. Aus Profilen, Diskussionsbeiträgen und Fotos auf diversen Webseiten kann ein findiger Personaler Rückschlüsse auf die Person und den Charakter des Bewerbers ziehen. Diese Suche nach zusätzlichen Informationen über einen Kandidaten wird Backgroundscreening genannt. Da es derzeit noch keine klare Rechtslage hierzu gibt, bewegt sich diese Vorgehensweise in einer rechtlichen Grauzone. Backgroundscreening ist jedoch rechtens, wenn die abgefragten Informationen durch eine Suchmaschine wie Google für jedermann offen zugänglich sind. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Sie bereits im Vorfeld eines Bewerbungsprozesses folgende Punkte beachten:
Prüfen Sie Ihre Sozialen Netzwerke
Egal, ob Facebook, Studi-VZ oder Xing, kontrollieren Sie Ihre Privatsphäreeinstel-lungen und überlegen Sie gründlich, wer welche Bereiche sehen darf. Auch, ob Ihr Account in Suchmaschinen gefunden werden soll, sollten Sie in Ruhe bedenken. Prüfen Sie Fotos, auf denen Sie zu sehen sind und entfernen Sie jene, die einem potenziellen Arbeitgeber einen negativen Eindruck vermitteln könnten. Das sind all die Fotos, die Sie rauchend, Alkohol trinkend, in Partylaune oder mit obszönen oder protzigen Gesten zeigen. Statt dieser Fotos sollten Sie positive Fotos hochladen oder Fotos, die eine Beziehung zu Ihnen und Ihrem angestrebten Berufszweig darstellen.
Zudem sollten Sie Ihre Pinnwand kontrollieren und negative Postings entfernen. Bitten Sie Freunde, Beiträge zu formulieren, die einem möglichen Arbeitgeber einen kompetenten Eindruck von Ihnen vermitteln.
Googeln Sie sich
In regelmäßigen Abständen sollten Sie sich selbst googlen. Hierfür geben Sie einfach Ihren Namen und bei gängigen Namen den Wohnort in die Suchmaske ein. Sie sollten sich die ersten beiden Seiten der Trefferliste in Ruhe ansehen und prüfen, ob diese Suchergebnisse einem Arbeitgeber einen negativen Eindruck vermitteln könnten. Fordern Sie ggf. den Webmaster auf, den Inhalt zu löschen. Sollten zahlreiche negative Einträge existieren oder der Webmaster Ihrem Wunsch nicht nachkommen, sollten Sie in Erwägung ziehen, einen Rechtsanwalt einzuschalten. Oft wird auf ein anwaltliches Aufforderungsschreiben schnell reagiert und der Betrag verschwindet.
Melden Sie sich bei einem Business Netzwerk an
Für manche Berufe kann es sinnvoll sein, sich bei einem Business Netzwerk, wie zum Beispiel Xing, anzumelden. Sie können in solch einem Netzwerk ein Profil erstellen und darin explizit Ihre Berufswünsche äußern. Zudem können Sie sich mit anderen Mitgliedern vernetzen und so wertvolle Kontakte sammeln. Auch die Einstellung von Beiträgen in bestimmten Foren, kann für die berufliche Karriere förderlich sein.
Wenn Sie diese Punkte beachten und Ihre eigene Darstellung im Internet regelmäßig überprüfen, wird ein Backgroundscreening bei einer Bewerbung kein Hindernis mehr darstellen, sondern Ihre Persönlichkeit und Ihre Verbindung zum angestrebten Berufsbild positiv hervorheben.