Berufe in der Kirche - Orientierung
Priester/Priesterin - Pastor/Pastorin - Pfarrer
Der Priester ist Seelsorger und soll die Frohe Botschaft Christi verkünden. Priester legen ein Weiheversprechen ab, das seine Aufgaben beeinhaltet die Gemeinde zu leiten, das Wort Gottes zu verkünden, die Sakramente zu feiern, zu Beten, den Armen, Kranken und Notleidenden beizustehen, sich mit Christus zu verbinden und dem Bischof Erfucht und Gehorsam zu zeigen.
Ein katholischer Pfarrer übernimmt viele administrative Aufgaben, während Pastoren nur "Hirten" sind. Er ist zudem für mehrere Pastoren verantwortlich.
Die Hauptfunktion des Pastors besteht darin, Gottesdienste zu leiten, vorzubereiten und Predikten zu halten, die auf die religiösen Überzeugungen seiner Kirche abgestimmt sind.
Wenn ein Priester in den Ruhestand tritt, bleibt er weiterhin Priester. Er ist sein Leben lang an das Versprechen der Weihe verbunden. Wer zum Priester geweiht wird, muss einige Zeit zuvor die Diakonweihe empfangen haben. Bereits bei der Weihe zum Diakon versprechen die Kandidaten ehelos zu leben.
Ein Kandidat bereitet sich im beheimateten Bistum auf die Weihe vor. Die Regelstudienzeit beträgt 10 bis 12 Semester, also 5 bis 6 Jahre. Ans Studium schließt der bis zu zweijährige Pastoralkurs an, mit der Vorbereitung auf die Diakon- und schließlich auf die Priesterweihe. Im Pastoralkurs werden die Abläufe von Beerdigungen oder Taufen eingeübt und die Fähigkeiten in der Seelsorge und der Leitung einer Gemeinde werden geschult.
Diakon/Diakonin
Der Diakon hat den Auftrag Menschen zu ermutigen und selbst diakonisch tätig zu werden, dabei hat er vor allem die Schwachen, Kranken und Notleidenden im Blick. Er assistiert dem Priester und kann das Evangelium verkünden, taufen, beerdigen, predigen und trauen. Auch ein Diakon wird geweiht und bleibt sein Leben lang Diakon, jedoch dürfen auch verheiratete Kandidaten ab dem 35. Lebensjahr Diakone werden, wobei die Ehefrau den Glauben mittragen muss. Unverheiratete dürfen sich ab 25 Jahren zum Diakon weihen lassen und müssen danach in der katholischen Kirche das Zölibat einhalten.
In der Regel durchläuft ein Diakon eine zweijährige theologische Ausbildung bis er geweiht wird. Außerdem werden ihm in den ersten Jahren nach der Weihe (unter Umständen verpflichtende) Weiterbildungen im Bereich der Humanwissenschaften und Theologie angeboten.
Weitere Infos findet man unter Berufe & Lebensformen beim ZfB.
Pastoralreferent/Pastoralreferentin
Pastoralreferenten bilden die Schnittstelle zwischen Kirche und Gesellschaft und arbeiten als hauptberufliche Theologen. Sie verfolgen neue Entwicklungen und versuchen zeitgemäß auf die Fragen des Glaubens zu reagieren. Der Beruf ist nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil und in Folge der Gemeinsamen Synode der Deutschen Bistümer in Würzburg entstanden. Pastoralreferenten arbeiten hautpsächlich seelsorgerisch zum Beispiel in Krankenhäusern, Betrieben, Kurhäusern, Gefängnissen und Hochschulen und sie begleiten Ehrenamtliche in der Kirche.
Mit einem Theologiestudium (ca. 10-12 Semester) kann man/frau sich bei einer Diözese bewerben, dabei werden begleitend Praktikas gemacht um einen Vorgeschmack auf die spätere Arbeit zu geben. Nach dem Studium folgt eine etwa 3-jährige Einführung in den Beruf die mit der Zweiten Dienstprüfung abgeschlossen wird. Der Bischof kann die unbefristete Anstellung im Bistum beauftragen und der Pastoralreferent kann den schulischen Religionsunterricht übernehmen.
Gemeindereferent/Gemeindereferentin
Der Gemeindereferent hat Ähnlichkeiten zum Pastoralreferent, jedoch ist dieses Berufsbild aus den Gemeindehelferinnen bzw. Seelsorgerinnen der 1920er-Jahre entstanden, inzwischen üben auch Männer diesen Beruf aus und er hat große Akzeptanz gefunden. Auch hier geht in der Regel ein theologisches Studium mit Praktikum voraus, siehe beim Pastoralreferent.
Religionslehrer/Religionslehrerin
Im weltlichen Gebrauch ist Religionsunterricht die Lehre einer bestimmten Religion und seine vielfältigen Aspekte: seine Überzeugungen, Lehren, Rituale, Bräuche, Riten und persönlichen Rollen. In der westlichen und säkularen Kultur impliziert der Religionsunterricht eine Art von Bildung, die weitgehend von der Wissenschaft getrennt ist und die den religiösen Glauben als grundlegenden Grundsatz und Betriebsweise sowie als Voraussetzung für den Besuch betrachtet.
Religionsunterricht ist weltweit umstritten. Einige Länder, wie die Vereinigten Staaten, finanzieren den Religionsunterricht nicht öffentlich und machen ihn auch nicht zur Pflicht. In anderen Ländern, wie beispielsweise im Vereinigten Königreich, hat sich aus dem christlichen Konfessionalismus eine "offene" Religionslehre entwickelt, die darauf abzielt, die religiöse Bildung zu fördern, ohne eine bestimmte religiöse Perspektive zu vermitteln. Diese Art des Religionsunterrichts hat Kritik hervorgerufen, weil es, so wird argumentiert, keine neutrale Perspektive für das Studium von Religionen gibt und jede Art von Pflichtschulbildung wahrscheinlich Auswirkungen auf die Bildung der religiösen Identität eines Studenten haben wird.
Ordenspriester/Ordensfrau/Diözesepriester/Diözesepriesterin
Ein Priester oder eine Priesterin ist ein religiöser Führer, der berechtigt ist, die heiligen Rituale einer Religion auszuführen, insbesondere als Vermittler zwischen Menschen und einer oder mehreren Gottheiten. Sie haben auch die Autorität oder Macht, religiöse Riten zu verwalten, insbesondere Opferriten für eine oder mehrere Gottheiten und die Versöhnung dieser Gottheiten. Ihr Amt oder ihre Position ist das Priestertum, eine Bezeichnung, die auch für diese Personen gemeinsam gelten kann.
Die Unterschiede zwischen einem Diözesepriester und einem Priester aus einem Orden unterscheiden sich dadurch, dass sie die Gelübde der Ordenspriester und die Versprechen der Diözesepriester gegenüberstellen.
Der Diözesepriester lebt und arbeitet in einem bestimmten geografischen Gebiet, das als Diözese bezeichnet wird. Meistens ist ein Diözesepriester vom Bischof einer Pfarrei zugeteilt, und er lebt und arbeitet in dieser Gegend. Er verspricht keine Armut und besitzt in der Regel ein Auto und andere Güter, um seine Pflichten zu erfüllen und unabhängig zu leben. Seine Hauptaufgabe ist es, das Evangelium zu predigen, die Messe anzubieten, die Kranken und Sterbenden zu salben, zu taufen, Ehen zu feiern, die Toten zu begraben und diejenigen zu trösten, die seine Hilfe brauchen. Er konzentriert sich auf die Bedürfnisse derjenigen in seiner Gemeinde.
Im Gegensatz dazu legt ein Ordensgeistlicher drei feierliche Gelübde ab, noch bevor er ordiniert wird. Er schwört auf Armut. Er besitzt nichts oder nur sehr wenig und teilt Dinge mit anderen in seiner Gemeinschaft - wie einen Wohnort und ein Auto. Er schwört Gehorsam gegenüber seinem religiösen Vorgesetzten, der ihn bitten kann, weit weg zu dienen oder eine besondere Rolle in der Gemeinschaft zu spielen. Schließlich schwört der Ordenspriester Keuschheit, was, wie der Diözesepriester, bedeutet, dass er nicht heiraten wird.
Der Ordenspriester wählt eine Religionsgemeinschaft aus, die auf ihrem Lebensstil oder Charisma und ihrer Mission basiert. Einige Gemeinschaften leben sehr streng, während andere es nicht tun. Einige haben Missionen mit älteren Menschen, Jugendlichen oder Armen. Einige dienen als Lehrer in Schulen oder als Evangelisten in anderen Ländern. Einige sind kontemplativ oder still. Meistens leben sie in Gemeinschaft miteinander und nicht unter den Menschen in einer Gemeinde.
Tipp: Weitere Infos zu Kirchenberufen kann man auf chance-kirchenberufe.ch nachlesen!
Kirchenmusiker/Kirchenmusikerin
Während viele Menschen, die an Kirchenmusik denken, sich einen Chor vorstellen können, der von einem Balkon aus singt, gibt es viele Möglichkeiten, Musik in den Gottesdienst einzubauen. Einige Kirchen bleiben ihren religiösen Musiktraditionen nahe und beschäftigen Organisten, die Predigten begleiten und die Gemeinde oder den Chor in Hymnen leiten. Andere gründen Kirchenbands, die für die Kirchengemeinde Originalkompositionen in zeitgenössischen oder experimentellen Genres spielen könnten.
Organisten - auch Keyboarder, Pianisten und Begleiter genannt - sind Leiter der Musikabteilung der Kirche, die mit der Rekrutierung und Ausbildung von Mitgliedern des Lobpreisteams, der Auswahl und Gestaltung von Musik für Gottesdienste und der Begleitung des Pastors beauftragt werden können.
Kirchenbands hingegen sind stilistisch und instrumental vielfältige Gruppen, die Rock'n' Roll, Hip-Hop, R&B oder Reggae genauso gut spielen wie Gesang- und Gospelmusik.
Sowohl Organisten als auch Kirchenbandmitglieder können Gottesdienstleiter werden, was bedeutet, dass sie sich verstärkt auf die Organisation von Proben, die Musikauswahl und die Leitung der Gemeinde konzentrieren. Erfahrene Kirchenmusiker können auch Kirchenmusikdirektoren werden, die den gesamten musikalischen Betrieb einer Kirche übernehmen. Kirchenmusiker nutzen ihre Erfahrung in der Zusammenarbeit mit Gemeindemitgliedern auch häufig, um in den Bereich der Bildung einzusteigen, für Schulen zu arbeiten oder gemeinschaftliche Musikprogramme zu entwickeln.
Kirchenmusikerpositionen sind leicht zu finden, da sie sehr häufig online veröffentlicht werden. Das Schwierige ist, einen in der Nähe zu finden, dessen Anbetungstradition und Musikstil beide zum Bewerber passen und der einen existenzsichernden Lohn zahlen kann. Angehende Kirchenmusiker sollten sich zunächst an eine Ortsgemeinde wenden, um zu sehen, ob sie Musiker brauchen. Selbst wenn sie es nicht tun, kann der Pastor von anderen Gemeinden in der Nähe wissen, die es tun, und kann wahrscheinlich ein klareres Bild davon vermitteln, welche Möglichkeiten in der Gegend vorhanden sind.
Kirchenmusiker sollten sich für Musik und Religion begeistern. Musikalisch verstehen die besten Kirchenmusiker intuitiv, wie sie die Arbeit des Pastors unterstützen und die Gottesdiensterfahrung für andere verbessern können. Der ideale Kirchenmusiker ist auch ein engagiertes Mitglied der kirchlichen Gemeinschaft, deren ausgezeichnete Kommunikations- und Erziehungsfähigkeiten dazu beitragen, dass sich andere wohlfühlen und von der Musik begeistert sind.
Während von Kirchenmusikern nicht unbedingt erwartet wird, dass sie aktiv religiös sind oder der gleichen Sekte des Christentums folgen wie die Kirche, für die sie spielen, sind die meisten aktive Mitglieder der Gemeinde und Gemeinschaft, die diese Rolle als Side Gig spielen. In der Regel leben Kirchenmusiker in der Nähe der Kirchen, für die sie spielen, und kombinieren diese Teilzeitstelle mit anderen Jobs (z.B. als allgemeiner Wirtschaftsmusiker), um die Rechnungen zu bezahlen.
Die katholische Kirche hat auf katholisch.de ein eigenes Dossier zu den Kirchenberufen angelegt.
Pfarrsekretär/Pfarrsekretärin
Der Pfarrsekretär ist oft eine Anlaufstelle für Menschen, die Rat und Hilfe suchen und arbeitet in einem Büro. Für die Seelsorge in einer Pfarrei bzw. Seelsorgeeinheit sind natürlich in erster Linie der Pfarrer und seine Mitarbeiter zuständig, der Pfarrsekretär bei allen Aufgaben eine Unterstützung. Die Aufgaben in einem Pfarrbüro sind vielseitig und in Absprache mit dem Pfarrer können Pfarrsekretäre z.B. Termine koordinieren, Bürobedarf bestellen, den Schriftverkehr abwickeln, Pläne für den Gottesdienst, Taufen, Beerdigungen, Trauungen, etc. erstellen und das Kassenbuch führen.
Pfarrhausfrau
Eine Pfarrhausfrau ist die Angestellte eines Priesters, meistens eines Pfarrers, die ihm in erster Linie den Haushalt führt, sich also um seinen Lebens- und Wohnbereich kümmert. Je nach der Situation, den Fähigkeiten der Frau und den Bedürfnissen der jeweiligen Pfarrei können noch andere Tätigkeiten in der Verwaltung dazukommen.
Pfarrhausfrau wird man entweder durch die persönliche Bekanntschaft mit dem Pfarrer oder aus der Situation der Pfarrei heraus. Dabei spielt es keine Rolle ob verheiratet, verwitwet, geschieden, mit oder ohne Familie. Pfarrhausfrauen wohnen oft nicht selbst im Pfarrhaus.
Mesner/Mesnerin - Küster/Küsterin
Ein Mesner übernimmt ein Amt, das darin besteht, sich um die heiligen Gefäße, Gewänder, Lichter usw. zu kümmern. Heute wird der Mesner gewählt oder ernannt. Das Cæremoniale Episcoporum verschrieb, dass in Kathedralen- und Kollegialkirchen der Mesner Priester sein sollte, und beschreibt seine Pflichten in Bezug auf die Sakristei, die Selige Eucharistie, den Taufstein, die heiligen Öle, die heiligen Reliquien, die Dekoration der Kirche für die verschiedenen Jahreszeiten und Feste, die Vorbereitung dessen, was für die verschiedenen Zeremonien notwendig ist, die Vorgustation in der Pontifikalmesse, das Läuten der Kirchenglocken und die Erhaltung der Ordnung in der Kirche
Ein Küster ist mit der Instandhaltung der Gebäude und/oder des umliegenden Friedhofs beauftragt. In kleineren Gotteshäusern wird dieses Amt oft mit dem Glöckner kombiniert. In größeren Gebäuden, wie z.B. Kathedralen, kann ein Team von Küstern eingesetzt werden.
Hinweis: Der Einfachheit halber wird im Text hautpsächlich die männliche Form verwendet, die weibliche Form ist selbstverständlich eingeschlossen.