Verschlüsselungen

Verschlüsselungen im Arbeitszeugnis sind Codes oder Symbole, die verwendet werden, um bestimmte Informationen über einen Mitarbeiter zu übermitteln, ohne direkt zu sagen, was diese Informationen bedeuten. Verschlüsselungen werden oft verwendet, um negative Informationen über einen Mitarbeiter zu übermitteln, ohne dass dieser direkt kritisiert wird

Hier haben wir einige negative Verschlüsselungen aufgelistet, die manchmal schwer zu entdecken sind und ebenfalls im Zusammenhang eines kompletten Arbeitszeugnisses beurteilt werden sollten.

Beredtes Schweigen

Hier unterbleibt eine Erklärung zu einem Punkt, zu dem üblicherweise eine Angabe erwartet wird, z.B. bei einer Kassiererin die Erwähnung Ihrer Ehrlichkeit.

Betonung von Selbstverständlichkeiten

Wird Selbstverständliches hervorgehoben mangelt es meistens an anderer Stelle, z.B. wenn die Ordnung am Arbeitsplatz besonders herausgestellt wird.

Verdrehte Reihenfolge

Eine unwichtige Aussage wird vor der wichtigen Aussage genannt, z.B. sollte die Beurteilung eines Einkäufers in der Möbelindustrie nicht mit dem Papiereinkauf beginnen.

Verneinungen

Doppelte Verneinungen oder Verneinen von Abwertungen führt nicht automatisch zu positiven Aussagen, z.B. sein Fleiß war nicht zu beanstanden -> aber auch nicht zu loben.

Passiv

Sich wiederholender passiver Satzbau kann auf einen unselbstständigen Mitarbeiter deuten, z.B. ihm wurde gezeigt, er wurde an eine Aufgabe herangeführt,...

Geheimzeichen

Ein senkrechter Strich mit dem Kugelschreiber, links stehend von der Unterschrift, der aussieht wie ein Ausrutscher -> Mitglied einer Gewerkschaft; ein sogenannter Ausrutscher (nur Häkchen) nach rechts -> Mitglied einer rechtstehenden Partei

Widersprüche

Trotz sehr guter Leistungsbeurteilungen kann z.B. das Fehlen von Dank- und Zukunftswünschen das gesamte Arbeitszeugnis unglaubwürdig erscheinen lassen.