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Wenn der Job langweilt und krank macht

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Langeweile

Es klingt paradox, aber auch wer im Job nicht ausgelastet, gelangweilt und gar unterfordert ist, kann ebenfalls krank werden. Bekannt ist ja vor allem das Burn-Out-Syndrom, bei dem es um Überforderung und Stress geht, doch in diesem Fall sprechen Experten vom Bore-Out-Syndrom.

Bore-Out und Burn-Out

Betroffen von der krankmachenden Langeweile sind nicht nur Manager, sondern auch Angestellte jeglicher Art. Sind Chefs davon betroffen, werden die Mitarbeiter nicht mehr geführt und die Tage werden nur noch nach dem Motto Dienst nach Vorschrift abgearbeitet. Die Symptome von Bore-Out sind dem Burn-Out sehr ähnlich und ebenso ernst. Betroffen sind mehr Menschen als vermutet. Ein Problem ist, dass man vor allem den Gegenpol, Stress und Überforderung kennt. Das wird auch gesellschaftlich akzeptiert. Doch das Vortäuschen von Beschäftigt sein, chronische Rückenbeschwerden, Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Depressionen können auch auf Bore-Out zurückgehen. Die Betroffenen leiden bis zur Erschöpfung, können die Beschwerden aber nicht zuordnen und suchen die Schuld bei sich selbst.

Ursachen für Bore-Out

Eine Ursache dafür kann sein, dass Mitarbeiter keine klaren Anweisungen und Arbeitsaufträge mehr erhalten. Wenn die Rückmeldung von anderen Kollegen oder von den Vorgesetzten fehlt, schleichen sich Routine, Langeweile und Resignation ein. Das paradoxe Problem ist der Leistungsdruck auf die Betroffenen aufgrund des Nichtstuns, denn jeder will eigentlich zeigen was er kann, seine Leistung bringen und nicht als Außenseiter oder fauler Kollege dastehen. Studien gehen davon aus, dass etwa 15 Prozent der Arbeitnehmer direkt oder indirekt vom Bore-Out-Syndrom betroffen sind. Viele von ihnen haben sich innerlich von ihrer Arbeit verabschiedet, fühlen sich nicht ausreichend gefordert. Mehr als zwei Drittel, gut 70 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich nicht oder nicht mehr mit dem Unternehmen loyal verbunden und „schieben nur noch Dienst nach Vorschrift“, um die Arbeitszeit abzusitzen.

Die Folgen und Möglichkeiten

Bore-Out betrifft vor allem Mitarbeiter in der Verwaltung oder im Dienstleistungsbereich, da hier immer mehr Aufgaben und Jobs vom Computer, durch Software ersetzt werden oder gestrichen werden. Oft ist aber auch der Führungsstil der Vorgesetzten ein Problem. Hier sind Führungsqualitäten und Kommunikation fast wichtiger als die eigentliche Fachkompetenz oder die langjährige Erfahrung. Vor allem Menschen mit einem geringen Selbstbewusstsein sind durch Bore-Out gefährdet. Wichtig sind dann z. B. familiärer bzw. privater Ausgleich, Freunde, Familie oder Hobbys, die fordern und erfüllen.

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