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Vier von zehn möchten ihren Job wechseln

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Die letzten zwei Jahre haben ein neues Phänomen am Arbeitsmarkt hervorgebracht. Experten nennen es „Great Resignation“ oder „Covid Klarheit“. Viele Beschäftigte denken darüber nach, ihren Job zu wechseln. Die Pandemie und ihre Folgen haben diesen Trend noch verstärkt. Laut einer aktuellen Umfrage sind 37 % der Arbeitnehmer in Deutschland bereit, den Job zu wechseln.

Dieser Trend wurde zunächst in den USA sichtbar. Dort hat die Pandemie dazu geführt, dass mittlerweile jeder Fünfte Beschäftigte seinen Job aufgegeben hat. 30 Millionen der insgesamt 150 Millionen Arbeitnehmer hat in den letzten Monaten seine Arbeit freiwillig hingeschmissen.

Die Bereitschaft ist unter 30 – 39-Jährigen besonders hoch

So schlimm ist es in Deutschland zwar noch nicht, doch die Bereitschaft dazu ist vorhanden. Das beweist eine Studie des Meinungsforschungsinstituts Forsa im Auftrag von Xing. Diese läuft bereits seit zehn Jahren und befragt mehr als 2.500 Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sie erhebt die Wechselbereitschaft, die Arbeitnehmerzufriedenheit und die Gründe, die zu einem Wechsel des Jobs beitragen.

Vier von Zehn möchten ihren Job wechseln, doch die Bereitschaft dazu ist unter den 30 – 39-Jährigen besonders hoch. Dort sieht mit 48 Prozent fast jeder Zweite die Chance für eine Veränderung gekommen. Der Grund für diesen massiven Umbruch ist bei Corona zu suchen.

Kündigung ohne neue Position

Die Krise und die damit verbundenen Herausforderungen haben viele Arbeitnehmer umdenken lassen. Das bestätigten immerhin jede dritte Frau und jeder fünfte Mann, die sich bereits beruflich neu orientiert haben. Besonders auffällig ist, dass zahlreiche Beschäftigte ihren Job aufgegeben, ohne eine neue Position in Aussicht zu haben.

42 Prozent der Wechselwilligen erhoffen sich von einem neuen Job vor allem ein höheres Gehalt. Diese Vorstellung ist bei jüngeren Arbeitnehmern besonders ausgeprägt. Daneben gibt es allerdings zahlreiche weitere Gründe für die Unzufriedenheit im aktuellen Job. Diese betreffen vor allem die Geschäftsführung, den direkten Vorgesetzten und das Interesse an der Tätigkeit. Jeder Vierte sieht keinen Sinn in seiner Arbeit.

Ist der Jobwechsel erst vollzogen, zeigen sich jedoch andere Gründe für die Kündigung. Dann steht die Unternehmenskultur im Vordergrund der angegebenen Motive. 28 Prozent der Befragten gaben die Führung als Grund für ihren Jobwechsel an, 27 Prozent verwiesen auf die aus dem Gleichgewicht geratene Work-Life-Balance. 24 Prozent zeigten sich mit ihrer Tätigkeit unzufrieden und für 19 Prozent spielten finanzielle Motive eine große Rolle.

Ein gutes Führungsverhalten ist wichtig

Im Vergleich der Daten zu den Vorjahren zeigt sich jedoch, dass seit der Pandemie die Unternehmenskultur immer wichtiger geworden ist. 59 Prozent der Befragten legen großen Wert auf ein gutes Führungsverhalten. Danach kommen flexible Arbeitszeiten (57 Prozent), ein höheres Gehalt (54 Prozent) und die persönliche Sinnerfüllung im Job (52 Prozent). Sogar die Möglichkeit im Homeoffice zu arbeiten hat deutlich an Zustimmung gewonnen.

Wie wichtig die Erfüllung dieser Wünsche ist, zeigt sich gerade in den USA. Dort kommen zahlreiche Unternehmen in Schwierigkeiten. Einerseits laufen die Mitarbeiter davon, andererseits finden sich kaum noch Nachfolger in bestimmten Branchen. Dies betrifft nicht nur Gastronomie und Hotelgewerbe, sondern die Pflegebranche und den Handel. Die Folgen sind stark gestiegene Lohnkosten, die sogar die Inflation antreiben. Unternehmen müssen sich daher verstärkt um Fachkräfte bemühen, wenn sie ihre Umsätze halten möchten.

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