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Generation Z – Fleißiger als ihr Ruf
von Redaktion

Die Generation Z wird oft als faul und wenig arbeitsbereit beschrieben. Es heißt, sie interessiere sich mehr für ihre Work-Life-Balance als für ihre Karriere und sei nur noch an einer Viertagewoche interessiert. Doch aktuelle Daten zeigen ein ganz anderes Bild. Die Erwerbsquote der 20- bis 24-Jährigen ist seit 2015 um über 6 Prozentpunkte gestiegen – ein klares Zeichen dafür, dass junge Menschen heute sehr wohl aktiv am Arbeitsmarkt teilnehmen. Trotz häufig verbreiteter Vorurteile bestätigt sich das Bild einer angeblich arbeitsunfähigen Generation nicht durch statistische Analysen.
Auch wenn Bücher und Medienberichte den Eindruck erwecken, dass die Generation Z den Arbeitsmarkt mit geringer Motivation betritt, zeigen Zahlen aus dem Mikrozensus sowie der Statistik der Bundesagentur für Arbeit (BA) eine andere Realität. Die Beteiligung der jungen Menschen an der Erwerbstätigkeit hat sich in den letzten Jahren sogar besonders stark erhöht – mehr als in älteren Altersgruppen. Damit widerlegen die Daten das Klischee der Generation Z als arbeitsunwillig.
Ein deutlicher Anstieg der Erwerbsbeteiligung
Seit 2015, als die erste Kohorte der Generation Z ins Erwerbsalter kam, ist die Erwerbsquote der 20- bis 24-Jährigen kontinuierlich gestiegen. Die Erwerbsbeteiligung liegt heute auf dem höchsten Stand seit Jahrzehnten – trotz der Tatsache, dass immer mehr junge Menschen ein Studium absolvieren. Während die Erwerbsquote der älteren Generationen in dieser Zeit lediglich um 2,8 Prozentpunkte stieg, verzeichnete die Gruppe der 20- bis 24-Jährigen ein Wachstum von 4,9 Prozentpunkten.
Dabei lässt sich ein besonderer Trend erkennen: Die Erwerbsbeteiligung nimmt sowohl bei Vollzeit- als auch bei Teilzeitbeschäftigung zu. Ein großer Teil dieses Wachstums entfällt auf geringfügige Beschäftigungen, die insbesondere Studierende häufiger annehmen. Die Teilzeitquote unter den 20- bis 24-Jährigen ist von 20,4 Prozent auf 24,9 Prozent gestiegen. Trotz dieses Anstiegs bleibt die Teilzeitquote unter jungen Menschen insgesamt leicht unter dem Durchschnitt anderer Altersgruppen. Dies zeigt, dass Studierende und junge Berufseinsteiger aktiv am Arbeitsmarkt teilnehmen – oft parallel zu ihrer Ausbildung oder ihrem Studium.
Um Verzerrungen in den Daten durch Änderungen im Mikrozensus auszuschließen, wurden alternative Berechnungen herangezogen. Diese bestätigen das Bild einer wachsenden Erwerbsbeteiligung der Generation Z und widerlegen das Klischee, dass junge Menschen weniger arbeiten als frühere Generationen.
Ursachen für den Wandel – Warum junge Menschen heute mehr arbeiten
Ein wichtiger Faktor für den Anstieg der Erwerbsbeteiligung sind veränderte Bildungswege. Seit der Bologna-Reform haben sich die Studienstrukturen verändert, was dazu führt, dass viele Studierende bereits nach einem kürzeren Bachelorstudium in den Arbeitsmarkt einsteigen. Allerdings erklären kürzere Studienzeiten nur einen Teil des Erwerbsanstiegs.
Der größte Anteil des Zuwachses entfällt auf Personen mit Abitur, die keinen Berufsabschluss haben und hauptsächlich in Teilzeit arbeiten. Dies legt nahe, dass Studierende häufiger Nebenjobs annehmen, um ihre Lebenshaltungskosten zu decken. Tatsächlich ist die Erwerbsquote unter Studierenden im Alter von 20 bis 24 Jahren zwischen 2015 und 2023 um 19,3 Prozentpunkte gestiegen. Der wirtschaftliche Druck – etwa steigende Mietkosten – könnte ein zusätzlicher Grund sein, warum junge Menschen verstärkt erwerbstätig sind.
Auch unter Nicht-Studierenden dieser Altersgruppe stieg die Erwerbsquote in dieser Zeit um 1,6 Prozentpunkte, trotz der Belastungen durch die Corona-Pandemie. Dies zeigt, dass junge Menschen nicht weniger, sondern sogar mehr arbeiten als frühere Generationen. Die Daten belegen, dass sich die Generation Z aktiv am Arbeitsmarkt beteiligt und flexibel auf gesellschaftliche und wirtschaftliche Veränderungen reagiert.
Quelle: iab