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Arbeitgeberverband ILS will mehr Geld für Regalauffüller verhandeln

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Arbeitgeber fordern einen Mindestlohn für Regalauffüller. Doch die Gewerkschaften verweigern die Kooperation. Ein verdrehter Fall in der Arbeitswelt, der wirklich Seltenheitswert besitzt.

Hinter der Forderung steht der Arbeitgeberverband Instore und Logistik Services (ILS), der die Interessen von 23 Unternehmen mit rund 50.000 vertritt. Doch dem Verband und seinen angehörigen Unternehmen wird immer wieder vorgeworfen, sie würden Lohndumping betreiben. Der Kritikpunkt ist auf den letzten Beschluss der Tarifverträge zwischen dem Verband und der Gewerkschaft DHV im Jahr 2011 zurückzuführen. Man handelte für die Branchentarifverträge einen Mindeststundenlohn von 6,12 Euro in den alten und 6,63 Euro in den neuen Bundesländern aus. Damit steht der Mindeststundenlohn in der Tarifgruppe bis heute auf niedrigster Stufe.

Nun aber hat die Gewerkschaft DHV die bestehenden Tarifverträge zum 30. Juli gekündigt und ist zu neuen Verhandlungen bereit. Aktuell fordert die Gewerkschaft 26 Prozent mehr Lohn. Das würde für die Mitarbeiter in der Branche bedeuten, dass sie einen Stundenlohn von 8,50 Euro im Westen und 7,71 Euro im Osten bekämen. Doch gleich zwei Hindernisse stehen den neuen Verhandlungen im Wege. Zum Einen wären an die neuen Branchentarifverträge nur die Unternehme gebunden, die dem Arbeitgeberverband angehören, aber die schätzungsweise 120 anderen Betriebe, die nicht dem Verband beigetreten sind, könnten weiterhin nach eigenem Tarif bezahlen. Um einen einheitlichen Tarif für die Branche zu erreichen, bräuchte die ILS weitere Gewerkschaften, aber vor allem Verdi. Daraus wiederum resultiert das zweite Hindernis. Denn Verdi hat kein Interesse an Gesprächen mit dem Arbeitgeberverband. In einer öffentlichen Stellungsnahme heißt es, dass die ILS keine eigenen Tarifverhandlungen durchführen sollte, sondern sich besser an die Flächentarife des Einzelhandels hält.

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