Keine Gleichstellung von Frauen im Wirtschaftsleben

Frau

Zu wenig Frauen im Top-Management¸ große Unterschiede in der Bezahlung und auch die heftigen Diskussionen um eine Quotenregelung reißen nicht ab. Neuste Studien zeigen, dass Deutschland zwar zur internationalen Spitze gehört, aber noch Nachholbedarf bezüglich der Geleichstellung von Frauen im Wirtschaftsleben besteht.

Zahlreiche Studien belegen, dass in Deutschland die Hälfte der Hochschulabsol-venten weiblich sind, jedoch beträgt der Frauenanteil im Top-Management der 500 größten deutschen Konzerne nur 2,4 %. Auch eine vom Bundeswirtschafts-ministerium in Auftrag gegebenen Studie macht deutlich, dass bei kleinen Unter-nehmen mit bis zu fünf Mitarbeitern nur 20 % der Chefs weiblich sind. Bei Unter-nehmen mit mehr als 100 Beschäftigten sind es sogar nur 8 %.

Nicht nur in Führungspositionen, sondern auch an der Spitze der Gehaltstabelle sind Frauen selten anzutreffen. Das Statistische Bundesamt teilte auf der Basis der Verdienststrukturerhebung 2010 mit, dass Frauen im Jahr 2010 in Führungspositionen 30 % weniger verdienten als Männer in gleichen Positionen. Ähnlich hohe Verdienstunterschiede gab es bei Technikern (30 %), akademischen Berufen (28 %) und Handwerkern (25 %). Die geringste Differenz wurde bei den Bürokräften ermittelt. Hier betrug der Verdienstunterschied nur 4 %. Insgesamt liegt der Verdienstunterschied durchschnittlich bei 22 %.

In der Verdienststrukturerhebung wurde nicht nur der Verdienstunterschied nach dem Beruf, sondern auch nach anderen statistischen Merkmalen wie Alter oder Bildung untersucht. Die Studie zeigt, dass mit steigendem Alter die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen zunehmen. Im Bereich der bis zu 24-Jährigen betrug die Differenz nur 2 %, in der Altersgruppe der 25- bis 34-Jährigen 11 %, bei den 35- bis 44-Jährigen 24 % und bei den 55- bis 64-Jährigen sogar 28 %.

Nicht nur mit zunehmendem Alter, auch mit steigendem Bildungsniveau erhöht sich die Differenz der Gehälter. So betrug der Verdienstunterschied bei niedrigen Schul-abschlüssen wie Haupt- oder Realschulabschluss 11 %, bei mittleren Abschlüssen wie dem Abitur 19 % und bei höheren Abschlüssen wie beispielsweise einem Hochschulstudium sogar 27 %.

Diese Studien zeigen deutlich, dass von einer Gleichstellung von Frauen im Wirtschaftsleben keine Rede sein kann und sich Deutschland entwickeln muss, damit Frauen ihr ganzes Potenzial ausschöpfen können.