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Streiks in Deutschland harmlos

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Streik

Derzeit beschäftigt erneut ein Streik die Republik, diesmal geht es um die Flugbegleiter. Für die Kunden heißt das vor allem: ausfallende Flüge, umbuchen auf die Bahn, Flüge verschieben. Doch wie ist es um die Streikkultur bestellt? Während bei hierzulande die Streikenden in Warnweste und ausgerüstet mit Transparenten, Ansteckern und Trillerpfeife friedfertig für ihre Rechte kämpfen, geht es in anderen Ländern meist handfester und temperamentvoller zur (Streik)Sache.

Streiks werden häufiger und länger

In regelmäßigen Abständen hören wir in den Nachrichten von streikenden Erziehern, Piloten, Lokführern, Krankenhauspersonal oder von Personal in anderen Branchen. Der aktuelle Streik der Flugbegleiter könnte die nächsten Tage anhalten. Dies wäre der längste Streik bei der Lufthansa. In Deutschland, so stellen Experten fest, werden die Streiks häufiger und dauern meist länger als noch in den vergangenen Jahren. Auch wenn die Arbeitskämpfe zunehmen, handelt es sich doch meist um Ausnahmesituationen, über die in der Regel frühzeitig informiert wird. Außerdem streikt meist eine kleine Minderheit. Experten sehen darin auch eine deutsche Eigenheit. Für diese Ausnahmesituationen genügen für maximale Aufmerksamkeit in den Medien und bei der Bevölkerung meist ein paar Trillerpfeifen, Plakate und kurzzeitig gesperrte Innenstädte.

Handfester Arbeitskampf

Denn im Vergleich zu den Beschäftigten in anderen Ländern geht es hierzulande meist gesittet und geordnet beim Streik zu. Experten zählen in Deutschland etwa 390.000 Ausfalltage durch Streik, umgerechnet sind das durchschnittlich 16 Arbeitstage pro 1000 Beschäftigte. Bei den französischen Nachbarn sind es 139 Tage pro 1000 Arbeitnehmer, in Dänemark 135 Tage und in Kanada 102 Tage. In Schweden und Österreich sind es nur fünf bzw. zwei Tage, die von Streiks betroffen sind. Dazu kommt, dass dadurch die Streikenden auch mehr Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit bekommen, wenn öfter gestreikt wird. Zudem wird andernorts der Arbeitskampf härter geführt als bei uns. Hier kommen nicht selten Pyrotechnik, brennende Barrikaden und Handgreiflichkeiten und Rangeleien mit Sicherheitskräften zum Einsatz.

In der Regel geht es bei den Streiks um bessere Arbeitsbedingungen, bessere Bezahlungen und um das Verhindern von Personaleinsparungen.

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